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Sonntag, 3. Juli 2011

Gender Pay Gap

Sehr schöne und klare Demontierung des Gender Pay Gap Mythos.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Interessantes zur Quote

„25 Jahre Frauenquote sind genug“ zur Quotenregelung der SPD. Hier der Bericht und hier direkt zum PDF.

Donnerstag, 1. Juli 2010

Das Ding mit der Diskriminierung

Da lässt man sich mit viel Mühe (vor TV-Kameras) zur Barbie umbauen. Dann betont man die Früchte dieses Opfers in einer Branche, die doch durch Show-Off berühmt ist und weil man dort irritiert, was man aber ignoriert und deswegen zu einer Entlassung führt, ja das kann nur Diskriminierung sein. Was genau ist noch nicht klar, aber da man Frau ist, ist man ja nicht eigenverantwortlich, sondern Opfer...

Diskriminierung: Zu schön für die Kollegen

Dienstag, 16. Dezember 2008

Wegen Gleichstellung getrennt

Wenn man den diestandard.at-Artikel über die Aussage unserer Frau Frauenministerin liest, bekommt man zuerst den Eindruck, es gehe um eine Verbesserung der Ausbildung für Buben und Mädchen [1].
Bei dem Satz „Durch diese Trennung könne man auf die verschiedenen Denkweisen besser eingehen. Das komme auch den Buben zugute, "denn Burschen fühlen sich manchmal benachteiligt.“ kommt man aber schon ins Stolpern und schließt wohl eher, da „es Buben auch zugute kommt“, daß es wieder einmal um ein Programm für Mädchen geht. Ähnlich schon von Arne Hoffmann im Falle des Berliner Senates aufgezeigt [2].
Am meisten stört aber der Nachsatz "denn Burschen fühlen sich manchmal benachteiligt.“, der von Sensibilität, Sachverstand, Wissen und Emanzipation [3] zeugt.
Deshalb sollen auch die verschiedenen Denkweisen bei der Bildung der Politiker berücksichtigt werden mit Hinweisen auf die „gefühlte“ Benachteiligung von Jungen. Von einem Salzburger Erziehungswissenschaftler im Auftrag des BM für Soziales... [4]. Oder auch im Falter [5] angesprochen. In Deutschland hat ebenfalls eine umfangreiche Studie im Namen der Regierung in Auftrag gegeben mit interessanten Ergebnissen [6].

Anmerkungen

[1] „Schule: Buben und Mädchen trennen
Frauenministerin Heinisch-Hosek will Mädchen und Buben im Unterricht trennen um auf "verschiedene Denkweisen" einzugehen“
http://diestandard.at/?id=1227288486821

[2] „Im rot-roten Senat wird darüber nachgedacht, Jungen und Mädchen in den Naturwissenschaften, Informatik und Mathematik getrennt unterrichten zu lassen. "Koedukation ist in manchen Fächern nicht optimal", sagte Wirtschafts- und Frauensenator Harald Wolf (Linke) am Mittwoch zu den Ergebnissen der Grundschulstudie "Timss". Dabei würden Rollenstereotype eingeübt. Seien Mädchen im Grundschulalter für diese Fächer noch sehr aufgeschlossen, würde sich das mit der Pubertät ändern. Ähnlich äußerte sich auch Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD). Wenn Jungen und Mädchen in Naturwissenschaft und Technik zusammen unterrichtet würden, erklärte er, schafften es die Jungen immer, "selbst in den Computer zu schreiben".“
http://genderama.blogspot.com/2008/12/berliner-senatoren-mdchen-und-jungen.html

[3] "Natürlich bin ich eine Emanze"
Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek will gesetzliche Quoten für die Wirtschaft, aber nicht für die Politik. Warum es ein eigenes Frauenressort braucht, erklärt Heinisch-Hosek im Gespräch mit Andrea Heigl
http://diestandard.at/?url=/?id=1227288486821

[4] „MÄDCHEN BEVORZUGT
Buben in Schulen benachteiligt
Ein Salzburger Erziehungswissenschaftler hat in einer neuer Studie herausgefunden: Buben würden im Unterricht ungerecht behandelt und Mädchen tendenziell bevorzugt.
Tatsächliche Leistungen mit Noten verglichen
Buben bekommen bei gleicher Schulleistung oft schlechtere Noten als Mädchen. Das hat der Salzburger Erziehungswissenschaftler Ferdinand Eder in einer aktuellen Untersuchung festgestellt.“
http://salzburg.orf.at/stories/190947/

[5] „Buben haben keine Lobby
Sie stören, quengeln, zappeln öfter. Sie haben mehr Schulprobleme, schaffen es seltener zur Matura. Das Versagen unseres Bildungssystems am männlichen Geschlecht zeichnet sich seit Jahren ab. Wenn Buben Mädchen wären, hätte es längst einen Aufschrei gegeben.
Von Stefan Löffler“
http://www.falter.at/heureka/archiv/05_3/13.php

[6] „Benachteiligte Jungs - wen kümmert's?
Laut einer Studie des Bildungsministeriums werden Jungen in der Schule unmittelbar diskriminiert
Kurz vor Weihnachten wartet das Bildungsministerium mit einer Studie auf, deren Brisanz erheblich ist. Das ist vermutlich auch dem Ministerium bewusst, denn bei der Studie „Bildungs(Miss)erfolge von Jungen und Berufswahlverhalten bei Jungen/männlichen Jugendlichen“ verzichtete man weitestgehend auf mediale Aufmerksamkeit. Nicht einmal im Unterverzeichnis „Presse“ auf der Homepage des BMBF war eine Mitteilung zu finden. Auf der Startseite des Ministeriums hingegen war eher Verschleierungstaktik angesagt: Die Studie, welche klar auf Missstände und massive Diskriminierungen von Jungen in der Schule aufmerksam macht, wurde lediglich mit einer allgemein bekannten Erkenntnis angekündigt: „Ergebnis der Studie für das BMBF ist, dass Jungen in der Schule schlechter abschneiden als Mädchen.“ Es scheint, als hoffe man, dass die Studie im weihnachtlichen Trubel untergehe und dass durch ausbleibende PR niemand auf sie aufmerksam werde.“
http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=517

Sonntag, 14. Dezember 2008

Misandrie verschwunden

Zumindest bei wikipedia - erfährt man auf genderama [1]. Ob damit auch die Misandrie aus der Welt geschafft ist, bleibt wohl eher fraglich [2][3][4].

Anmerkungen

[1] http://genderama.blogspot.com/2008/12/lesermail-wikipedia-lscht.html

[2] Is There Anything Good About Men?
Roy F. Baumeister
http://www.psy.fsu.edu/~baumeistertice/goodaboutmen.htm

[3] Die Männer sind eben doch keine Schweine
http://www.welt.de/meinung/article1576136/Die_Maenner_sind_eben_doch_keine_Schweine.htm

[4] Doris Lessing
Die verrückte Alte
David Signer
„Doris Lessing als Pionierin der Frauenbewegung? Das feministische Männer-Bashing geht ihr auf die Nerven, und ihr neustes Buch ist ein Loblied auf männliche Unberechenbarkeit.“
http://www.weltwoche.ch/artikel/print.asp?AssetID=17543&CategoryID=95

Mittwoch, 26. November 2008

Bei Sexismus gibt es kein männliches Geschlecht

Dass ein „Leitfaden für einen nicht-diskriminierenden Sprachgebrauch“ vom Wirtschaftsministerium mit Unterstützung der EU herausgegeben wird, ist grundsätzlich ja etwas Positives [1].

Auch die Einteilung in „sechs Personengruppen bzw. Diversity-Kategorien wie Alter, Behinderung, Geschlecht, sexuelle Orientierung, ethnische Zugehörigkeit sowie Religion und Weltanschauung“ macht Sinn. Das eigentlich Interessante ist aber Kapitel 3 (S. 20) „Zur sprachlichen Diskriminierung von Geschlecht - Sexismus - geschlechtergerechte Sprache und Schreibweisen“ [2]. Die Überschrift ist Programm, denn es gibt lt. diesem Leitfaden tatsächlich nur ein Geschlecht, das diskriminiert wird, nämlich das weibliche.

So liest man als Definition: „Sexistische Sprache hat als Ausgangspunkt Frauen als unterdrückte „Minderheit“, die auf Grund ihrer Geschlechtszugehörigkeit sozialen Diskriminierungen ausgesetzt sind. Sexistische Sprache ist eine Sprache, die Frauen und ihre Leistungen ignoriert, sie in traditionellen Rollen verbunden mit sogenannten weiblichen Eigenschaften darstellt und / oder sie ausschließt.“

Da stellt sich die Frage, ob das Ignorieren von Menschen aufgrund ihres Geschlechts (männlich) nicht ebenso eine Diskriminierung bedeutet? Oder man folgt dem Leitfaden und kommt zu dem Schluss, daß Aussagen wie „Schlappschwänze“, „Männer sind Schweine“, „Machos“, „schwanzgesteuert“, „Gewalt ist männlich“ keine Diskriminierung darstellt...

Anmerkungen

[1] „Als weiteren Schritt im Kampf gegen Diskriminierung sieht das Wirtschaftsministerium den "Leitfaden für einen nicht-diskriminierenden Sprachgebrauch", der vergangene Woche von Wirtschafts- und Arbeitsstaatssekretärin Christine Marek präsentiert wurde. “
http://diestandard.at/?id=1227286920176

[2] "Leitfaden für einen nicht-diskriminierenden Sprachgebrauch" zum herunterladen:
http://www.chancen-gleichheit.at/ChancenGleichheit/Publikationen/default.htm

Montag, 18. August 2008

Gehaltsdiskriminierung doch nicht eindeutig?

Manchmal schafft es sogar die Politik zuzugeben [1], daß die Diskriminierung bei Gehältern vielleicht doch nicht in dem Ausmaß besteht, wie sie immer von Politikern und Medien dargestellt wird.

Anmerkungen

[1] „Die in der von Ihnen zitierten Rede vom 8. März 2007 enthaltene Aussage von Frau Ministerin von der Leyen, dass ‚Frauen noch immer nur 77 % des männlichen Einkommens verdienen, wohlbemerkt für gleiche Arbeit' ist daher in dieser Form nicht richtig und missverständlich, auch wenn er sich in den Medien oft so oder ähnlich findet. Wir haben die Rede daher aus dem Netz genommen und danken Ihnen für diesen Hinweis."
http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=532

[2] Genderama:
http://genderama.blogspot.com/2008/08/lohndiskriminierung-das.html

Montag, 14. April 2008

Norwegen einen Schritt weiter?

Damit ist nicht die Quoteneinführung in Privatunternehmen gemeint, die letztes Jahr Schlagzeilen machte [1].
Im Gegensatz zu unseren Breiten, wo offensichtlich nur Frauen über Gleichberechtigung entscheiden können [2], geht man einen Schritt weiter: man fragt auch Männer um ihre Sicht der Dinge [3].

Anmerkungen:

[1] “Norwegen zwingt Frauen an die Macht
... Ob Frauen in Führungsetagen für eine höhere wirtschaftliche Effizienz sorgen, ist den Skandinaviern letzen Endes egal. Oder besser: Diese Frage stellt sich für die Norweger überhaupt nicht. Es wird fast schon als unschicklich angesehen, danach zu fragen, wer eventuell kompetenter sei. „Es geht um Demokratie“, erklärt Siri Wolland vom norwegischen Gleichstellungsministerium. „Wir wollen die Ressourcen unserer gesamten Bevölkerung nutzen, und nicht nur der Hälfte.“
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,521289,00.html

[2] Es gibt nicht nur zahllose Organisationen, die laufend nur die Befindlichkeiten von Frauen abfragen oder aus Statistiken erheben um daraus über den Zustand der Geschlechter und somit auch der Männer zu entscheiden. Auch wenn es um Gleichbehandlung geht, alles fest in Frauenhand (http://www.frauen.bka.gv.at/site/5516/default.aspx) und selbst der österreichische Sozialminister in dessen Obliegenheiten die Männer sind meint in einem Kommentar „Als neuer Mann, halte ich es auch für notwendig, Männerpolitik als Teil der Frauenpolitik anzugehen und deshalb einen regen Austausch mit dem Frauenministerium sowie mit Frauenvereinen und –organisationen zu pflegen.” (http://www.ceiberweiber.at/index.php?type=review&area=1&p=articles&id=629)

[3] “Raus aus der Zwangsjacke
32 Norweger diskutierten eineinhalb Jahre über ihre mangelnden Rechte
Am Anfang hat es eine regelrechte Schlacht in den Medien gegeben, erzählt Hakon Haugli. Er war einer der 32 Männer, die in den vergangenen ein einhalb Jahren im norwegischen Männer-Panel über eine neue Männerrolle diskutiert haben. Da ereiferte sich ein kerniger alter Fischer, dass ausgerechnet einer wie Haugli, ein schwuler Sozialdemokrat im Osloer Stadtrat, auch für ihn nach einem neuen Männerbild suchen sollte. Und dann sollte die Gruppe auch noch Vorschläge machen, wie der Gewalt gegen Frauen beizukommen sein könnte. Eine ziemliche Zumutung – fanden einige.”
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Sonderthemen;art893,2510675

Mittwoch, 21. November 2007

Ein Shortcut auf Medien-Tastaturen

Auf den Tastaturen diverser Medien scheint es einen Shortcut zu geben, der automatisch „Frauen und Kinder besonders betroffen“ in den jeweiligen Text einfügt. Nachdem die Phrase auch oft eingesetzt wird eine verständliche Vereinfachung des täglichen Lebens.

Manchmal scheinen aber Journalisten und vor allem Journalisteninnen diesen Shortcut unabsichtlich einzugeben, ohne es zu bemerken. Anders wäre es nicht zu erklären, daß bei einer gleichen Anzahl von AIDS-Infizierten (15,4 Millionen Frauen und 15,4 Millionen Männer) die Frauen besonders betroffen sind. Oder doch....

Anmerkungen:

[1] „Frauen und Kinder besonders betroffen
Die UNO geht davon aus, dass sich in diesem Jahr insgesamt rund 2,5 Millionen Menschen neu infiziert haben, das sind täglich 6.800 Menschen. Jeden Tag sterben 5.700 an den Folgen der Immunschwäche, bis Ende des Jahres werden es 2,1 Millionen sein.
Derzeit leben weltweit 15,4 Millionen Frauen mit dem Virus. Das sind um 1,6 Millionen mehr als die 13,8 Millionen aus dem Jahr 2001. Allein in den afrikanischen Staaten südlich der Sahara sind 61 Prozent der Bevölkerung mit HIV Frauen. In der Karibik beträgt dieser Anteil 43 Prozent. Die Zahl der infizierten Männer stieg ebenfalls: von 13,7 Millionen (2001) auf 15,4 Millionen (2007).“
http://www.diepresse.com/home/panorama/welt/344378/index.do

Diskriminierung ist Diskriminierung ist Diskriminierung

Alt-Bundeskanzler Schüssel spricht von der Möglichkeit von Teilpensionen für Frauen [1]. Eine Möglichkeit, die es für Männer gibt, auch für Frauen einzuführen.

Zur Pension ein paar Fakten:

Das Pensionsalter von Frauen liegt um 5 Jahre unter dem der Männer. Die Lebenserwartung der Frauen um 5,6 Jahre über der der Männer [2].

Wer aber auf die Idee kommen könnte, daß hier eine Benachteiligung der Männer vorliegt, täuscht sich gewaltig. Es ist zumindest laut unserer Frauenministerien Bures ganz anders:

„‘Das verfassungsrechtlich verankerte unterschiedliche Pensionsantrittsalter von Frauen und Männern ist nichts anderes als der Ausdruck für die leider noch immer vorherrschende Diskriminierung der Frauen in vielen Bereichen der Gesellschaft‘, so Bures, die empört darüber ist, dass der ÖVP-Klubobmann darüber ‚kein Sterbenswörtchen‘ verloren hat.“ [3]

Andere Sicht aus der Expertenecke [4].

Wer mehr über die Diskriminierung von Frauen beim österreichischen Pensionsrecht erfahren will, kann auch mal beim Thema Schwerarbeiterregelung nachschauen [5].

Anmerkungen:

[1] Schüssel bedauert frühes Frauenantrittsalter
"Da wird vielen Frauen nichts Gutes getan" - Regt Teilpension mit Arbeitsmöglichkeit an
http://derstandard.at/?url=/?id=3120243

[2] „Die Lebenserwartung bei der Geburt stieg seit dem Jahr 1981 um 6,3 (Frauen) bzw. 7,8 (Männer) Jahre und liegt für Frauen nun bereits bei 82,7 für Männer bei 77,1 Jahren.“
http://www.statistik-austria.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/sterbefaelle/index.html

[3] „Bures zu Schüssel-Bedauern: ‚Mit mir nicht‘
Frauenministerin bekräftigt verfassungsrechtlich verankertes unterschiedliches Pensionsantrittsalter von Frauen und Männern“
http://diestandard.at/?url=/?id=1194863256779

[4] „Experte: Frauen sollen länger arbeiten
‚Ich habe noch kein einziges vernünftiges Argument gegen eine Anhebung des Frauen-Pensionsalters gehört.‘ So begründet Sozialexperte Bernd Marin seinen Vorstoß für eine Angleichung des Pensionsantrittsalters von Männern und Frauen. Dies solle so bald wie möglich erfolgen. Vor allem der Kampf gegen Frauen- und Altersdiskriminierung sowie die höhere Lebenserwartung der Frauen, die automatisch Pensionen von den kurzlebigeren Männern zu den Frauen hin umverteilt (‘und das ist gut so‘) spricht laut Marin dafür, das Pensionsalter anzupassen.“
http://www.diepresse.com/home/politik/innenpolitik/344845/index.do

[5] „Schwer arbeitende Frauen“
„Auffällig erscheint dabei, dass diverse Tätigkeiten nur dann als Schwerarbeit gewertet werden, wenn sie von Frauen erledigt werden: Steinmetzin, Polsterin oder Möbeltischlerin gelten als Schwerarbeiterinnen, ihre männlichen Pendants aber nicht. Briefträgerinnen “mit überwiegender Gehleistung” sind Schwerarbeiterinnen, Briefträger nicht. Ebenso: Köchin, Kellnerin, Küchengehilfin, Bäckerin, Getreidemüllerin, Raumpflegerin ("sofern nicht ausschließlich Büro"), Physiotherapeutin, Masseurin oder Rauchfangkehrerin.“
http://www.aktenvermerk.at/artikel/schwer_arbeitende_frauen/

Samstag, 17. November 2007

Umgedeutete Prostitution

Während einerseits ein Kampf gegen die Prostitution geführt wird [1], wird andererseits der Ruf nach Akzeptanz und Berufsausbildung dafür gefordert [2]. Äh nein. Im Falle der Steiermark heißt das ja „Sexualassistenz“ und es wird bedauert, dass darunter Prostitution verstanden wird [3]. Es wird ja nur ein Bedürfnis einer diskriminierten Gruppe befriedigt.

Nichts gegen Prostitution, abgesehen von dem damit vorkommenden Menschenhandel abseits einer Hysterie [4]. Aber es stellt sich die Frage, ob nicht eigentlich jede Form von Prostitution eine Form von Sexualassistenz darstellt. Immerhin geht es um Menschen, die nur ihren Trieb, bzw. ihre Vorstellung davon, befriedigt wissen wollen, den sie anderweitig nicht befriedigen können. Oder sollten nicht auch Prostitutierte ein Berufsbild und eine Ausbildung bekommen.

Aber wie so oft scheint nur dort differenziert zu werden, wo man Diskriminierung findet.

Anmerkungen:

[1] SPIEGEL ONLINE - 31. Oktober 2007, 05:49
ALICE SCHWARZER ÜBER PROSTITUTION
"Die Freiwilligkeit ist ein Mythos"
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,513846,00.html

[2] „Steiermark: Wunsch nach Gesetz für ‚Sexualassistenz‘
Dienstleistung für Behinderte mit eigenem Berufsbild - "Sexualassistenz kann in Deutschland und der Schweiz angeboten werden“
http://diestandard.at/?url=/?id=1194863240669

[3] „Begegnungen abseits von Verstellung
Nina de Fries arbeitet in Deutschland als Sexualassistentin für Behinderte - Gelernte Masseurin wehrt sich gegen Vorwurf der Prostitution
Graz - Im Gegensatz zu Österreich wird u.a. in Deutschland und der Schweiz Sexualassistenz angeboten.“
http://diestandard.at/?url=/?id=1194863240669
und zum Selbstbild von Frau Fries:
http://www.wiend.at/koerperkontakt.htm

[4] „Pressemitteilung: 18. Oktober - Europäischer Tag gegen ‚Menschenhandel‘ - Schluss mit der Hysterie!
Die Prostituiertenorganisation Doña Carmen e.V. (Frankfurt/Main) fordert ein Ende der verbreiteten Hysterie zum Thema ‚Menschenhandel‘. Die Debatten darüber beruhen in den seltensten Fällen auf Fakten, sondern auf fiktiven Annahmen.“
http://www.donacarmen.de/?p=204

Mittwoch, 7. November 2007

Wider die Unmenschlichkeit

Den Satz: „Wenn wir gleiche Teilhabe für Frauen und Männer verwirklichen wollen, müssen wir alle Lebensbereiche umgestalten: Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden.“ [1] könnte man als mißverständlich oder unglücklich gewählt entschuldigen, wenn er von einer Person „öffentlichen Interesses“ gesagt worden wäre.

Wäre statt dem Wörtchen „männliche“ das Wort „weibliche“ gesagt worden, gäbe es keine Entschuldigungen und es wäre ein Sturm der Entrüstung durch die Medien gezogen. Man würde „Frauenverachtung“ und „Diskriminierung“ schreien, Kommentatore würden sich überschlagen mit ihren Ergüssen.

Nun wurde aber das Wort „männliche“ verwendet und es war keine Aussage einer Person, sondern es ist Teil eines politischen Grundsatzprogrammes. Fast alle Beteiligten waren dafür (mit 2 Ausnahme [2]). Es herrscht scheinbar Einigkeit, innerhalb der Partei, in der öffentlichen Meinung und auch bei den Medien.

Halt! Nein! Doch: eine kritische Stimme unter Welt.de ... [3].

Anmerkungen:

[1] „Wenn wir gleiche Teilhabe für Frauen und Männer verwirklichen wollen, müssen wir alle Lebensbereiche umgestalten: Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden.“ (Seite 23)
Grundsatzprogramm der SPD
Beschlossen auf dem Hamburger Bundesparteitag der SPD am 28. Oktober 2007
http://www.parteitag.spd.de/servlet/PB/show/1731523/Hamburger%20Programm_final.pdf

[2] 30.10.2007 taz
Lieber menschlich als männlich
http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/lieber-menschlich-als-maennlich/?src=SZ&cHash=6127c25eed

[3] „Und es scheint genug sozialdemokratische Frauen zu geben, die aus dem Feindbild Mann ihre Motivation zum Handeln beziehen. Der stete Tropfen wird den Stein höhlen. Innerparteilich ein Erfolg, gesellschaftspolitisch ein Weg ins Treibhaus des Ressentiments und massenpsychologisch gefährlicher Strömungen.“
Gerhard Amendt
http://www.welt.de/welt_print/article1334664/Maennerfeindlich.html

Dienstag, 23. Oktober 2007

Gehalts- und Interpretationsgefälle

In den Medien und den Presseerklärungen von Politikern und Interessengruppen wird laufend darüber berichtet, dass „Frauen weniger verdienen als Männer“ (in Österreich/EU: in einer Bandbreite von 15-40%). Der erste Eindruck vermittelt, vor allem wenn der Beisatz „bei gleicher Leistung“ angefügt wurde, dass Frauen im gleichen Job bei gleicher Stellung mit gleicher Qualifikation im gleichen Unternehmen anders bezahlt werden würden als Männer. Zumindest stosse ich auf diese Interpretation nicht nur in meinem Umfeld, sondern auch in den diversen Diskussionsforen...

Tatsache aber ist, so stimmt das nicht. Nicht nur, dass die EU bereits festgestellt hat [1][2], dass Frauen im selben Job (gleiche Unternehmen, gleiche Position, gleiche Leistung und Erfahrung) das Gleiche verdienen, verschiedener Lohn ist auch gesetzlich verboten[3] (obwohl es natürlich auch einige schwarze Schafe gibt, zumindest wenn man den Beschwerden bei der Gleichstellungsbehörde glauben darf: ganze 24! Beschwerden wegen Geschlechts-Diskriminierung in zwei Jahren [4]). Man findet auch keine dementsprechenden Massnahmen die notwendig wären im EU-Gleichstellungsbericht [5].

Wenn von unterschiedlichem Gehalt die Rede ist, dann ist damit gemeint, dass alle Frauenlöhne zusammengenommen, dividiert durch die Anzahl der Frauen, dividiert durch die Anzahl der Arbeitsstunden (ohne Überstunden) weniger verdienen. Das bedeutet die Arbeitsstunde der Frau wird geringer bezahlt als die dementsprechende Arbeitsstunde des Mannes. Laut Statistik Austria liegt der Lohnunterschied bei 25,8% [6].

Für diesen Unterschied sind verschiedene Faktoren verantwortlich, bzw. werden verschiedene Massnahmen (bishin zur "Positiven Diskriminierung" nein! "Positiven Massnahme" nein! „affirmative action“ nein! "proaktiven Massnahme" [7]) gefordert. Dass dieser Unterschied zu einem Teil mit Diskriminierung zu tun hat (oder richtiger hatte), wird nicht bestritten, dass aber ein Grossteil von Faktoren eine (indirekte oder mittelbare) Diskriminierung darstellen sollen, versucht man mit zumeist oberflächlichen Interpretationen von Mittelwerten in Statistiken nachzuweisen.

Zu den Faktoren und Massnahmen:
- Der niedrige Frauenanteil in Führungspositionen. Es gibt einen niedriger Frauenanteil in Führungspositionen, aber er schrumpft. Da es immer mehr „gutausgebildete“ Frauen gibt, die in Karrierepositionen drängen, verändert sich auch ihr Anteil innerhalb der Führungspositionen. Dass es Bereiche gibt, in denen vor allem eine lange Berufspraxis eine Voraussetzung für eine leitende Funktion ist, mag zwar Frauen noch zum Nachteil gereichen (unter jenen, die auf eine dementsprechene Berufspraxis verweisen können ist der Frauenanteil weitaus geringer), aber dieser Nachteil verringert sich jedes Jahr automatisch. Es gibt aber auch andere Faktoren, die zu diesem Ungleichgewicht beitragen bzw. beitragen werden. Zum Beispiel streben weniger Frauen eine Karriere an bzw. ist den meisten Frauen Familie/Kinder bzw. individuelle Werte wichtiger als eine Karriere [8]. Ein anderer Faktor ist eine Unterrepräsentation von Frauen in technischen und technisch-wissenschaftlichen Bereich.
Unter diesen Gesichtspunkten sind Massnahmen wie die "Positive Diskriminierung" [7], sprich Quotenregelung mehr als nur zu hinterfragen. Nicht nur, dass die "Positive Diskriminierung" nur gegen Männer gilt (bei Überrepräsentation von Frauen gibt es keine dementsprechenden Massnahmen, betrifft zB. Lehrer, Sozialwissenschaften, Therapeuten...), es würde auch zu Überrepräsentation von Frauen in höheren Funktionen in Bereichen führen, die diese gar nicht so „interessiert“.

- Teilzeit versus Vollzeit. Ein nicht unbeträchtlicher Faktor der „Lohnungleichheit“ liegt in einer schlechteren Stunden-Bezahlung von Teilzeitjobs. Laut Statistik Austria beträgt der Stundenlohn-Unterschied zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung 27%. 41% aller angestellten Frauen arbeiten in Teilzeitjobs und innerhalb der Teilzeitjobs beträgt der Frauenanteil 82,5%. Unerwähnt in einer öffentlichen Dikussion ist aber auch, dass Frauen auf 87% des Vollzeitstundenlohnes kommen, während die Männer nur 77% des Vollzeitstundenlohnes kommen [9].
Diese „Diskriminierung“ fällt ja auch „nicht ins Gewicht“ da sie nur 17,5% aller Teilzeitbeschäftigen (eben Männer, die als Betroffene aus dieser Diskussion ausgeschlossen sind) betrifft. Tatsache dürfte aber sein, dass diese Diskrepanz auf die eher einseitige Förderung von Teilzeitjobs für Frauen zurückzuführen ist.
Echte Lösungsansätze gibt es nicht. Vielleicht sollte man Männer dazu bringen, mehr Teilzeitjobs anzunehmen. Dann würde, aus den zuvor erwähnten Gründen (niedriger Bezahlung als Vollzeit und höhere Einbussen als Frauen) für mehr „Gleichheit“ gesorgt (die Frage ist nur: warum sollte das für die Männer wünschenswert sein?).

- Ungerechte Bezahlung für gleiche Leistung. Unter diesen Schlagworten werden zweierlei Themenkomplexe angeschnitten:
a: Das eine ist die wortwörtliche Behauptung und deshalb Behauptung, da es kaum differenzierte Studien und Zahlen gibt . Es werden in den Statistiken, die man findet, zwar Berufsbereiche ausgewiesen, es gibt aber keine Differenzierung nach Position und Berufserfahrung. Durch Mittelwerte quer über Berufsfelder und Betriebe/Abteilungen versucht man Diskriminierung nachzuweisen [10]. Diese Durchschnittsrechnung berücksichtigt weder den Anteil an Teilzeitarbeit (mit 27% geringerem Lohn), noch die Position und Leistungsumfang der einzelnen Arbeitnehmer innerhalb der Berufsfelder/Abteilungen.
b: Andererseits vergleicht man verschiedene Berufe/Stellungen miteinander [11]. In manchen Bereichen sollte dieser Unterschied einfach zu lösen sein (Beispiel Regaleinräumer und Kassiererin), aber wie definiert man den Begriff Leistung um verschiedene Berufe miteinander zu vergleichen? Und: es gibt auch Berufe, in denen weniger bezahlt wird, da es mehr Nachfrage seitens Arbeitnehmer gibt. Die einzige Lösung wäre ein Einheitslohn für alle, dann gäbe es keine Diskriminierung mehr. Aber wäre das eine leistungsgerechte Bezahlung? Es gibt zumindest einen Forschungsbericht aus Österreich [12], der Kriterien dafür festlegen will.

Dass es noch andere Faktoren in dieser Diskussion gibt, wie die immer grösser klaffende Lohnschere zwischen gut bezahlten und schlecht bezahlten Jobs (von der nicht nur Frauen betroffen sind) scheint nicht oder nur sekundär zu interessieren. Dass die berühmten „Männer“-Netzwerke, die Menschen (auch Frauen scheinen von diesen Männern gefördert zu werden) höhere Positionen verschaffen, auch Männer diskriminieren taucht in der Diskussion überhaupt nicht auf.

Dass sich die Lohnunterschiede zugunsten der Frauen verändern, wird nicht wahrgenommen [13]. Man rechnet über alle Alter, Positionen, Einkommen und Berufsfelder hinweg einen Durchschnitt aus und glaubt, damit eine „Wahrheit“ gefunden zu haben. Aber mit solchen „Werten“ kann erst eine rechnerische „Gleichheit“ erreicht werden, wenn die Frauen in eindeutiger Überlegenheit sind oder wenn eine 50:50 Gleichheit (gleicher Anteil an verschiedenen Positionen bei dementsprechendem gleichen Gehalt) zumindest 50 Jahre (auf Basis von Arbeitenden zwischen 15 und 65 Jahren) andauern muss, damit auch in der Durchschnitts-Statistik Parität herrscht [14].

Interpretationen über das „Schicksal“ der Frauen in verschiedenen Altersstufen, auf Basis aktueller Zahlen sind Unsinn. Wenn der Unterschied (wohlgemerkt noch immer der Duchschnittswert) bei 30jährigen ca. 10% und bei 40jährigen 15% betragen sollte, sagt es nichts darüber aus, dass Frauen, die jetzt 30 Jahre alt sind in 10 Jahren deshalb weniger verdienen. Es sagt nur aus, dass heute 40jährige Frauen unter schlechteren Voraussetzungen in das Berufsleben starteten als heute 30jährige.

Es soll hier nicht nachgewiesen werden, dass es keine Unterschiede und keine Diskriminierung gibt. Aber es werden in der Diskussion über den Lohnunterschied irreführende Zahlen verwendet, die weder die verschiedenen Faktoren berücksichtigen noch differenzierte Zahlen ausweisen um Ursachen und Entwicklungen aufzuzeigen.

Wirklich problematisch wird es aber dann, wenn diese Zahlen nicht nur für feministische Argumentation (vor allem in Politik und Medien) verwendet werden, sondern wenn die Politik auf Basis dieser „Rechnungen“ gesetzliche Massnahmen verlangt bzw. setzt (besonders wenn sie für einen Teil der Bevölkerung diskriminierend sind).

Sonst sei nur noch (polemisch) angemerkt: ich bin für eine Mindestgeschwindigkeit von 130km/h innerhalb der Stadt, da es statistisch in der Stadt bei 130km/h keine Verletzten und Toten gibt...

Anmerkungen:
[1] „Der für Arbeit und Gleichstellung zuständige EU-Kommissar Vladimir Spidla, der die Zahlen am Mittwoch in Brüssel vorstellte, zog eine gemischte Bilanz. "Direkte Lohndiskriminierung", also ungleicher Lohn für gleiche Arbeit, sei in der EU fast ganz verschwunden.“
http://www.taz.de/index.php?id=start&art=2072&id=442&cHash=f52ef4bc16

[2] „Spidla betonte, dass unterschiedliche Entlohnung bei quasi gleicher Ausbildung in gleichwertigen Jobs durch die EU-Gesetze mittlerweile fast beseitigt worden sei. “
18. Juli 2007 http://diestandard.at/?url=/?id=2962617

[3] „Das Gleichbehandlungsgesetz:
§3. Auf Grund des Geschlechtes, insbesondere unter Bezugnahme auf den Ehe- oder Familienstand, darf im Zusammenhang mit einem Arbeitsverhältnis niemand unmittelbar oder mittelbar diskriminiert werden, insbesondere nicht:
1. bei der Begründung des Arbeitsverhältnisses,
2. bei der Festsetzung des Entgelts,
3. bei der Gewährung freiwilliger Sozialleistungen, die kein Entgelt darstellen,
4. bei Maßnahmen der Aus- und Weiterbildung und Umschulung,
5. beim beruflichen Aufstieg, insbesondere bei Beförderungen,
6. bei den sonstigen Arbeitsbedingungen,
7. bei der Beendigung des Arbeitsverhältnisses.“

[4] „Heinisch-Hosek und Weinzinger verweisen auf den jüngsten Gleichbehandlungsbericht, den Frauenministerium und Wirtschaftsministerium gemeinsam an das Parlament übermittelten. Da sind, allein für die Jahre 2004 und 2005, 24 Fallbeispiele aufgeführt, in denen sich Frauen wegen finanzieller Benachteiligung am Arbeitsplatz an die Gleichbehandlungsanwältin wandten.“
(stui, DER STANDARD, Print, 24.8.2007)
http://diestandard.at/?url=/?id=3007642

[5] Gleichstellungsbericht der EU
http://ec.europa.eu/employment_social/gender_equality/docs/2007/com_2007_49_de.pdf

[6] Laut Statistik Austria (Stand 2007):
„Ganz allgemein lagen die Verdienste der Frauen demnach um 25,8% unter jenen der Männer. Die Höhe der geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Verdiensten war dabei relativ unabhängig vom Anteil der Frauen in den einzelnen Wirtschaftsbereichen und reichte von 28,8% in ‚Kredit- und Versicherungswesen‘ bis 11,5% im Bereich ‚Verkehr- und Nachrichtenübermittlung‘.“
http://www.statistik-austria.at/web_de/statistiken/soziales/personen-einkommen/verdienste/index.html

[7] So schnell wie sich der Begriff der "Positiven Diskriminierung" sich „positiv“ verändert, kann man fast nicht schreiben...
Es scheint sich bei Politikern und Medien noch nicht durchgesprochen zu haben, dass ein „politisch korrekter“ oder „positiver“ Ausdruck für ein Thema an der eigentlich Bedeutung des Bezeichneten nichts verändert. Man kann damit nur versuchen, Menschen für dumm zu verkaufen (oder sich selbst).

[8] DIE ZEIT 03.03.2005 Nr.10
Frauen haben Höhenangst
Sind es die bösen Männer – oder wollen die Frauen einfach nicht? Die meisten Managerinnen brechen ihre Karriere ab, bevor sie ganz oben ankommen
http://www.zeit.de/2005/10/W_Topmanagement

[9] Laut Statistik Austria (Stand 2007):
„Die Bruttostundenverdienste der Teilzeitbeschäftigten betrug demnach 8,07 €, während Vollzeitbeschäftigte 11,00 € brutto pro Stunde verdienten. Teilzeitbeschäftigte erreichten damit nur 73% der Verdienste von Vollzeitbeschäftigten, wobei Frauen in Teilzeitbeschäftigung 87% der Verdienste von vollzeitbeschäftigten Frauen, Männer aber nur 77% der Verdienste ihrer vollzeitbeschäftigten Kollegen erzielten.“

„Die Bruttostundenverdienste der Teilzeitbeschäftigten betrug demnach 8,07 €, während Vollzeitbeschäftigte 11,00 € brutto pro Stunde verdienten. Teilzeitbeschäftigte erreichten damit nur 73% der Verdienste von Vollzeitbeschäftigten, wobei Frauen in Teilzeitbeschäftigung 87% der Verdienste von vollzeitbeschäftigten Frauen, Männer aber nur 77% der Verdienste ihrer vollzeitbeschäftigten Kollegen erzielten.“

„Nach Geschlecht differenziert waren deutlich mehr Männer (74,5%) als Frauen (25,5%) vollzeitbeschäftigt. Demgegenüber überwog bei den Teilzeitbeschäftigten der Anteil der Frauen (82,5%) gegenüber jenem der Männer (17,5%).“
http://www.statistik-austria.at/web_de/statistiken/soziales/personen-einkommen/verdienste/index.html

[10] Durch diese groben Mittelwertrechnungen ergeben sich interessante Zahlen:
Wenn ich zB. einen Berieb nehme, in dem es 10 Beschäftige gibt, 5 Frauen und 5 Männer, die alle 1.200 Euro verdienen bis auf einen Mann, weil dieser zB. der Unternehmer ist, der sich einen Geschäftsführergehalt von 5.000 Euro auszahlt, ergibt sich folgene Mittelwert Rechnung: 9x1200+5000=15.800. Das heisst der Mittelwert=Durchschnitt ergibt ein Durchschnittsgehalt von 1.580 Euro. Auf Geschlechter betrachtet (und so wird in der Frauen Politik gerechnet) bedeutet das, Frauen verdienen im Schnitt 1.200 Euro, Männer aber 1.960 Euro. Frauen verdienen dementsprechend nur 61,22% des Gehaltes von Männern. Um „Gleichstellung“ zu erreichen müssten laut dieser Mittelwertrechnung die Frauen 1.960 Euro verdienen, wenn ein Mann 5.000 und 4 Männer 1.200 Euro bekommen. Was da wohl die 4 Männer sagen? Und wenn es geschlechtermässig umgekehrt ist, werden dann die 4 Frauen sich mit der „Gleichstellung“ zufrieden geben, in der sie nur 61,22% des Gehaltes der Männer verdienen?

[11] „Spidla betonte,... Eine indirekte Diskriminierung sei aber nach wie vor vorhanden. Es sei nicht erklärbar, warum eine Krankenschwester weniger verdiene als ein Polizist oder eine Kassiererin weniger als ihr männlicher Kollege, der im Supermarkt Regale einräumt.“ 18. Juli 2007 http://diestandard.at/?url=/?id=2962617

[12] In dem Forschungsbericht findet man Interessantes:
„Allgemeine Grundbedingungen für diskriminierungsfreiere Arbeitsbewertung sind daher:
• Die Bewertung der Arbeit, der Anforderungen am Arbeitsplatz - nicht der Person.
• Die Beurteilung des Inhalts der Arbeit - nicht des Titels einer Position (z.B. Chefkoch).
• Ein Spezifizieren des gesamten Inhalts, der für die Arbeitsanforderungen relevant ist.
• Die Beachtung von ‚unsichtbaren‘ Arbeitsanforderungen, die bisher kaum erkannt und berücksichtigt wurden – vor allem im Zusammenhang mit typischen Frauenarbeitsplätzen.
• Die übergreifende Vergleichbarkeit der Bewertungen.“
aus „Diskriminierungsfreie Arbeitsbewertung und Arbeitsorganisation, D.A.B.O.“
http://www.frauen.bka.gv.at/DocView.axd?CobId=20590
Wenn Leistungen nicht mehr personenbezogen beurteilt werden sollen, ist es für jeden Mitarbeiter, egal welchen Geschlechtes, kaum interessant, sich für die jeweiligen Tätigkeit besonders zu engagieren. Weiters stellt sich die Frage, was sich „unsichtbare“ Arbeitsanforderungen? Eventuell sind solche Anforderungen: Mut und Bereitschaft sein Leben einzusetzen (zB. Feuerwehr), starke psychische Belastung (zB. Rettung). Und: wie lassen sich solche „unsichtbaren“ Anforderungen messen?

[13] „Mit zunehmenden Alter würden die Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern immer größer: ‚Junge vollbeschäftigte Frauen im Alter zwischen 20 und 24 Jahren erreichen 90 Prozent des Einkommens der gleichaltrigen Männer. Frauen mit 60 oder mehr Jahren kommen dagegen nur auf 73 Prozent‘.“ http://tinyurl.com/2gra2o

[14] Eine kleine vereinfachte Rechnung:
Wenn man annimmt, dass in Dekaden aufgeteilt (bei gleicher Anzahl von Arbeitnehmern in den den Gruppen): die 25-35jährigen einen Unterschied von 7% haben, die 35-45jährigen einen Unterschied von 15%, 45-55jährige 25% und die 55-65jährigen eine Differenz von 35%, ergibt sich ein Durchschnittsgefälle von 20,5%. Wenn sich diese Differenz pro Dekade (zB durch Karenz) um 3% verschlechtert und alle neu ins Berufsleben einsteigenden lt. 50:50 entlohnt werden), dann lauten die Differenzen in 40 Jahren: 25-35jährige 0%, 35-45jährige 3%, 45-55jährige 6%, 55-65jährige 16%. Macht noch immer eine Differenz von 6,25%.
in 10 Jahren könnte man aber auch das Problem lösen: bei 35-45jährigen wäre die Differenz dann 10%, bei 45-55jährigen 18% und bei den 55-65jährigen 28%. Man müsste nur dafür sorgen, dass die 15-25jährigen Frauen um 18,7% mehr verdienen als die Männer. Dann hätten wir die „Gleichstellung“ ;-)

Samstag, 29. September 2007

Positive Diskriminierung

Ein Begriff, über den ich immer öfter stolpere (vor allem im Zusammenhang mit der „Durchsetzung von Frauenrechten“), ist der Begriff: "Positive Diskriminierung".
„Positive Diskrimierung“ soll Ungerechtigkeiten beseitigen, ist also Diskriminierung gegen Diskriminierung. Was ein Wiederspruch in sich ist.
Durch das Adjektiv „positiv“ soll beschönigend ausgedrückt werden, dass es eine Rechtfertigung für eine Diskriminierung gibt. Das Problematische daran ist aber „objektiv“ betrachtet, dass jede Diskriminierung für sich in Anspruch nimmt, gerechtfertigt zu sein. Des weiteren soll durch eine Rechtfertigung gezeigt werden, dass es eine „gute“ und eine „schlechte“ Diskriminierung gibt. Aber man denkt ja (zumindest in der Politik) auch weiter nach und will den Begriff "Positive Diskriminierung" durch den Begriff „affirmative action“ ersetzen, weil es positiver klingt (1). Aber auch im Gleichbehandlungsgesetz (2) finden wir einen euphemistischen Euphemismus der "Positive Diskriminierung": die „Positiven Massnahmen“.
Nichtsdestotrotz bleibt Diskriminierung Diskriminierung und die Politik sollte sich überlegen, ob sie gegen Diskriminierung (3) auftritt, oder diese unterstützt (4).

Wir sind in Österreich aber ein Stückchen weiter was die "Positive Diskriminierung" betrifft. Scheinbar ist ein gesetzlich legitimierte "Positive Diskriminierung" gegen Männer gesetzlich festgelegt, wenns aber mal umgekehrt kommt (also Quotenregelung pro Mann) dann scheint "Positive Diskriminierung" anders gehandhabt zu werden (5)(6).

Links:

Diskriminierung http://de.wikipedia.org/wiki/Diskriminierung
Positive Diskriminierung http://de.wikipedia.org/wiki/Diskriminierung#Positive_Diskriminierung_.28Affirmative_Action.29

(1) „Was Frauen betrifft, gilt dieses Gesetz (bezieht sich auf das „Gleichbehandlungsgesetz“ - Kommentar des Autors) nur in der Arbeitswelt. Und es ist zumindest theoretisch möglich, auch positive Diskriminierungsmaßnahmen zu setzen. Auf Englisch heißt das „affirmative action“. Das klingt etwas positiver als „positive Diskriminierung“. Aber auf Deutsch haben wir mittlerweile noch kein anderes Wort dafür. Nehmen wir also dieses!"

Mag. Ulrike Lunacek (Grüne); Nationalrat, XXII.GP; Stenographisches Protokoll; 61. Sitzung / Seite 234
http://www.konvent.gv.at/pd/steno/PG/DE/XXII/NRSITZ/NRSITZ_00061/SEITE_0234.html?P_PM=SEITE_0234

(2) „Positive Maßnahmen
§ 8. Die in Gesetzen, in Verordnungen, in Instrumenten der kollektiven Rechtsgestaltung oder in ge-nerellen mehrere Arbeitnehmerinnen umfassende Verfügungen des/der Arbeitgebers/Arbeitgeberin ge-troffenen Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern, insbesondere durch Beseitigung tatsächlich bestehender Ungleichheiten im Sinne des Art. 7 Abs. 2 B-VG, gelten nicht als Diskriminierungen im Sinne dieses Gesetzes. Der Bund kann für besondere Aufwendungen, die Arbeit-geber/inne/n bei der Durchführung solcher Maßnahmen entstehen, Förderungen gewähren. “

http://www.bmwa.gv.at/NR/rdonlyres/0784320F-6348-44C0-84C6-F09B3FAEB439/20829/Gleichbehandlungsgesetz.pdf

(3) „Das Gleichbehandlungsgesetz umfasst derzeit folgende Bereiche:

* Gleichbehandlung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt
* Gleichbehandlung in der Arbeitswelt ohne Unterschied der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion oder Weltanschauung, des Alters oder der sexuellen Orientierung
* Gleichbehandlung ohne Unterschied der ethnischen Zugehörigkeit außerhalb des Arbeitslebens
* Grundsätze für die Regelung der Gleichbehandlung im Arbeitsleben in der Land- und Forstwirtschaft“

http://www.chancen-gleichheit.at/ChancenGleichheit/Gleichbehandlung/AT/default.htm

(4) „Was ist positive Diskriminierung?
Maßnahmen, die dazu dienen, Gleichstellung zu fördern und Benachteiligungen zu beseitigen, gelten nicht als Diskriminierung und sind daher erlaubt.“

http://www.chancen-gleichheit.at/ChancenGleichheit/FAQ/default.htm#WasistpositiveDiskriminierung

(5) „Positive Diskriminierung

In dem von der SPÖ vorgelegten Gutachten heißt es, dass "bereits erfolgte Reihungen durch eine Bevorzugung männlicher Bewerber, welcher Art auch immer, nicht verändert werden können". Auch in Zukunft sei eine Bevorzugung männlicher Pflichtschullehrer ausgeschlossen, weil es sich dabei um "positive Diskriminierung" handeln würde. Eine solche Regelung müsse im Rahmen eines Gesetzes erfolgen und nicht durch eine "bloße Verordnung des Landesschulrates". Es sei auch unklar, ob das EU-Recht eine solche Bevorzugung zulassen würde, so das Gutachten. (APA)“

http://derstandard.at/?url=/?id=2600700
27. September 2006

(6) http://derstandard.at/?id=2513084