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Samstag, 25. Juni 2011

#Frauen anders sehen

Da wäre mal wieder eine Gelegenheit Frauen nicht nur als Opfer, sondern als aktiven Bestandteil von Gesellschaften und Gruppen zu sehen: "Erste Frau muss wegen Völkermords lebenslänglich hinter Gitter" [1] und sie ist nicht der Einzelfall, sondern Teil eines Systems [2]. Genauso wie bei Beziehungsgewalt [3] bzw. häuslicher Gewalt [4], bei kriminellen Gruppen wie der Mafia [5], bei Folterungen [6], in islamischen Gesellschaften [7] oder auch während des Nationalsozialismus [8]...

Aber vielleicht müssen erst Frauen, wie die ehemalige Familienministerin aus Ruanda in verantwortlichen Positionen den weiblichen Opfermythos zerstören. Frei nach Alice Schwarzer, die in einem Interview mit der Wiener Zeitung [9] auf die Frage: "Der US-Politikwissenschafter Francis Fukuyama ist überzeugt, dass eine Welt, die nur von Frauen bewohnt wäre, eine friedlichere, bessere Welt wäre. Sie auch?" mit "Nein, das glaube ich nicht, Frauen hatten bisher nur weniger Gelegenheit, Kriege anzuzetteln." antwortete ...

Anmerkungen

[1] "Erste Frau muss wegen Völkermords lebenslänglich hinter Gitter"
Über die Verurteilung der ehemaligen Frauen- und Familienministerin in Ruanda vor dem UNO-Tribunal
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,770480,00.html

[2] "Opfer und Täterinnen - Beim Völkermord in Ruanda fachten auch Frauen die Gewalt gegen Frauen an"
http://www.vaeter-aktuell.de/presse/Frauengewalt/Ruanda_20030308.htm

[3] "Täter und Opferinnen"
http://www.maennerbuero-trier.de/r__stoelzel.htm

[4] "Täter Mann, Opfer Frau? Mythen und Fakten über häusliche Gewalt"
http://manndat.de/feministische-mythen/taeter-mann-opfer-frau-mythen-und-fakten-ueber-haeusliche-gewalt.html

[5] "Mafia ist immer großes Drama"
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,593504,00.html

[6] "Die Illusion vom weiblichen Krieg"
http://www.sueddeutsche.de/politik/sexuelle-gewalt-die-illusion-vom-weiblichen-krieg-1.913750

[7] "Islam in Deutschland - Die Grabenkämpfe der Integrationsdebatte"
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-03/integrationsdebatte-ideologien/komplettansicht

[8] "Frauen im Nationalsozialismus"
http://www.raumzeit-online.de/index.php?mode=show_article&article=79&pub=77&cat=14

[9] "Frauen sind Frauen gegenüber gnadenloser"
http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wzreflexionen/zeitgenossen/?em_cnt=94608&em_cnt_page=2

Montag, 24. November 2008

fundstücke 10-11 2008

Manchmal gibt es Männer, die versuchen, auf Männer aufmerksam zu machen. Man scheint es ncht immer wirklich ernst zu nehmen wie bei Ingo Appelt, der Herrn Kerner besuchte [1]. Ernster, aber sicherlich nicht fürs breite Publikum der FOCUS-Redakteur Michael Klonovsky [2].

Dafür dürfen eine Menge Väter in Österreich die Förderungen, die die Mütter ihrer Kinder bezogen haben zurückzahlen [3]. Aber das fällt wahrscheinlich unter den Begriff der Transferleistungen sowie in der Schweiz [4]. Da kann mann nur hoffen, dass das Finanzamt besser rechnet als die OECD. Dort werden nämlich Unterhaltszahlungen als Konsumausgaben angeführt und somit dem Haushaltseinkommen der Männer nicht abgezogen [5].

Aber Mütter sind ja was besonderes [6] und achten auch auf ihre Lebensplanung [7].

Manche Frau fürchtet sich aber auch, eine Mutter zu werden [8] ...

Anmerkungen

[1] „Wenn ein Mann eine Frau aus dem Fenster schmeist, dann steht‘s in der Bildzeitung. Wenn eine Frau einen Mann aus dem Fenster schmeist, dann steht‘s bei Schöner Wohnen.“
http://www.youtube.com/watch?v=A9Pmihmd8Jg

[2] „Das geschwächte Geschlecht
Emanzipation, nächste Stufe: Gegen die Benachteiligung und Abwertung von Männern formiert sich eine neue Bürgerrechtsbewegung“
http://www.vev.ch/index.php?option=com_content&task=view&id=262&Itemid=1

[3] „Rund 4.500 Personen erhalten in Bälde einen Nachzahlungsbescheid von den Finanzbehörden. Die Betroffenen sind größtenteils Väter, die den Kindergeld-Zuschuss für die Mutter ihres Kindes begleichen sollen.“
http://diestandard.at/?url=/?id=1224776706703
„Die Arbeiterkammer (AK) hat am Donnerstag gefordert, bei Rückzahlungsforderungen des Kindergeld-Zuschusses die Situation der Familien zu berücksichtigen.“
http://diestandard.at/?url=/?id=1225358668594

[4] „Der Staat ist ein tägliches 50-Millionen-Franken-Geschäft für die Frauen. Das machen sozialdemokratische Politikerinnen nun transparent, unfreiwillig allerdings.
Es gibt überflüssige politische Anfragen in Bern, und es gibt kontraproduktive Vorstösse. Die aufgeregt formulierte, letzte Woche im Nationalrat eingebrachte Forderung der sozialdemokratischen Frauen und ihrer Wortführerin Maria Roth-Bernasconi aus Genf, dass der Bund endlich alle seine Zahlungen «geschlechterspezifisch aufgeschlüsselt» zu präsentieren habe, erfüllt beide Eigenschaften ohne Vorbehalt: Erstens liegen diese Daten für die wichtigsten Politikfelder vor; man muss sie nur zusammentragen und rasch addieren. Zudem weisen alle offiziellen Statistiken aus, dass die Männer die ewigen Verlierer und die Frauen die grossen Profiteurinnen des voluminösen Umverteilungsstaates Schweiz sind.“
© Die Weltwoche; 19.06.2008; Nummer 25; Seite 32
http://www.vev.ch/index.php?option=com_content&task=view&id=243&Itemid=1

[5] „Geschiedene Männer, insbesondere Väter, werden künstlich reich gerechnet und fallen damit viel seltener unter die Armutsgrenze, als es bei einer korrekten Berücksichtigung der Zahlungsströme der Fall wäre.“
http://genderama.blogspot.com/2008/11/mann-dat-oecd-studie-rechnet-mnner.html

[6] http://dadila.blogspot.com/2008/11/tterin-als-opfer-ihrer-tat.html

[7] „Schließlich wurde die Frau in der Wohnung ihrer Eltern in Edertal-Bergheim gefunden, das Baby lag tot in einem Müllsack im Kofferraum ihres Autos. Zum Hintergrund der Tat gab sie an, sie habe sich durch die Schwangerschaft und die bevorstehende Mutterschaft in ihrer Lebensplanung gestört gefühlt.“
http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessen/?em_cnt=1634736
http://taeterinnen.de/396/frauenbonus-bei-gericht-8-monate-haft-fuer-die-toetung-eines-saeuglings.html
http://genderama.blogspot.com/2008/11/mutter-die-ihr-kind-ttete-bleibt.html

[8] „Die freuten sich nach McLeans Rückkehr ins Lager über deren Einsatz - und wurden dann von den sehr speziellen Gedankenspielen des Models überrascht. "Ich habe die Moderatoren gefragt, ob in den Hoden Samen war - und so war es! Ich habe also Känguru-Samen geschluckt. Ich fragte, ob ich davon schwanger werden könnte."“
http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,591163,00.html

Dienstag, 18. November 2008

Täterin als Opfer ihrer Tat

Pointiert kommentiert Arne Hoffmann in seinem Blog [1] den Fall einer Mutter, die ihren achtjährigen Sohn wegen Geldnöten getötet hat bzw. die Aussagen der Staatsanwältin und des Verteidigers [2].

Anmerkungen

[1] „Die meisten von euch werde den Witz von dem Mann kennen, der seine Eltern umbringt und dann vor Gericht um mildernde Umstände bittet – schließlich sei er Vollwaise.“
http://genderama.blogspot.com/2008/11/mutter-ertrnkt-sohn-in-guter-absicht.html

[2] „Das für eine Verurteilung wegen Mordes erforderliche Merkmal der Heimtücke sei in diesem Fall nicht gegeben, argumentierte die Staatsanwältin Stefanie Gropp in ihrem Plädoyer. Die Mutter habe aus ihrer Sicht in guter Absicht gehandelt. "Sie sah keinen anderen Ausweg, als sich selbst umzubringen und ihr Kind mit in den Tod zu nehmen, um es nicht unversorgt zurückzulassen", sagte Gropp. [...] Die schlimmste Strafe habe die Angeklagte schließlich schon bekommen, nämlich das Wissen, dass sie ihren geliebten Sohn getötet habe, sagte der Verteidiger.“
http://www.zeit.de/news/artikel/2008/11/14/2661318.xml

Montag, 3. März 2008

Die Mitschuld der Männer

Einen interessanten Hinweis auf einen Artikel befindet sich mal wieder auf genderama [1].

Wenn Männer Täter sind (soferne die Opfer Frauen, Kinder oder Angehörige einer diskriminierten Gruppe sind), ist nicht nur die allgemeine Empörung über die Tat sehr gross, sondern es werden auch möglichst harte Strafen und präventive (äh proaktive) Massnahmen gefordert. Grundsätzlich ist aber Mann und seine Taten böse und ein Zeichen dafür, daß er seine “Macht” demonstrieren will.

Ist Frau Täter, wird nach Gründen und Entschuldigungen dafür gesucht [2] und meistens auch in Form von Überforderung (die scheinbar nur das weibliche Geschlecht betrifft) gefunden. Schuld an der Überforderung ist natürlich der Mann. Und den sollte man auch dafür bestrafen [3].

Anmerkungen

[1] Genderama
Newsblog zur Geschlechterdebatte aus dem Blickwinkel der Männerbewegung
http://genderama.blogspot.com/2008/03/mordende-mtter-pfeiffer-fordert.html

[2] “Störungen, Überforderung und Krankheiten: Die häufigsten Gründe für Tötungsfälle in der eigenen Familie. Massive psychische Störungen, Überforderung mit der Familie und neurotische Krankheiten sind nach den Worten des Kriminologen Christian Pfeiffer häufig Gründe, wenn Frauen ihre Kinder töten. "Männer dagegen wollen mit solchen Taten oft die Frau treffen. Sie können nicht loslassen, wenn die Lebensgefährtin ein neues Leben beginnen will", sagte der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts in Hannover.”
http://kurier.at/nachrichten/ausland/125481.php?from/nachrichten/ausland/125478

[3] "Wir schauen immer nur auf die Täterinnen und lassen völlig außer Betracht, dass die Frauen in diesen Stress, der für die Tat auslösend war, oft auch dadurch geraten sind, dass Männer sie im Stich gelassen haben", konstatiert der niedersächsische Kriminologe Dr. Christian Pfeiffer, der in einer Studie tausende Babymorde untersucht. Er fordert, Polizei und Gerichte sollten "aktiver ausloten, ob für die Väter auch rechtlich eine Mitverantwortung besteht".
http://anonymegeburt.siteboard.eu/f7t417-die-vaeter-sieht-man-nicht.html?sid=93304cf0ab3f29968bc5fae249821d3f

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Männerpolitik

Bundesminister Buchinger ist nicht nur Minister für Soziales, sondern auch der Mann äh Bundesminister, der für die Männerpolitik in Österreich verantwortlich ist äh sein sollte [1]. Daß er, als „neuer Mann“ einen Kotau [2] vor der Frauenpolitik [3] und dem Feminismus [4] macht ist schade, daß aber offensichtlich das einzige bzw. vorrangige Thema seiner „Männerpolitik“ die Gewaltprävention ist [5] und die Gewalttäter nur männlich, mutet eher bedenklich an.

Daß es im Rahmen einer Männer- und Sozialpolitik noch Themen gibt mit denen man sich auseinandersetzen müßte, wird ignoriert. Wahrscheinlich weil nicht nur Männer Täter sind und das könnte man ja als Antifeminismus auslegen. Da wären Themen wie: die meisten Gewaltopfer sind männlich, Gewalt und Vernachlässigung von Pflegebedürftigen und Kindern, Frauen als Täter, Jungen als Bildungsverlierer, Benachteiligung durch Positive Diskriminierung, übergroßer Frauenanteil in Sozial- und Lehrberufen, Falschbeschuldigungen, Sorgerecht, hohe Selbstmordrate bei Männern, kürzere Lebenserwartung, Militärpflicht uvm.

Man könnte auch noch anmerken, daß nahezu alle Aussagen über Männer aus Studien und Befragungen über Frauen stammen und Männer vielleicht auch mal zu ihrer Sicht befragt werden sollten. Aber Frau weiß ja wie Mann denkt und zu denken hat und neue Männer hinterfragen nicht, wenn frau ihre Sicht kundtut.

Zu den gewaltigen Anti-Gewalt gegen Frauen-Kampagnen scheint ein 7 Jahre alter Artikel aktueller den je zu sein... [6]

Anmerkungen

[1] Männerpolitische Grundsatzabteilung:
http://www.bmsk.gv.at/cms/site/liste.html?channel=CH0132

[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Kotau

[3] Kommentar von Sozialminister Erwin Buchinger über sein Männerbild (auf ceiberweiber.at)
„Als neuer Mann, halte ich es auch für notwendig, Männerpolitik als Teil der Frauenpolitik anzugehen und deshalb einen regen Austausch mit dem Frauenministerium sowie mit Frauenvereinen und –organisationen zu pflegen.“
http://www.ceiberweiber.at/index.php?type=review&area=1&p=articles&id=629

[4] „Antifeministischer Politik wird ein Riegel vorgeschoben...“
http://www.bmsk.gv.at/cms/site/liste.html?channel=CH0132

[5] Buchinger: Gewaltprävention als Schwerpunkt in der Männerpolitik
"Partnerschaftlich orientierte männliche Identität": Sozialminister setzt Aktionen, um Engagement der Männer gegen Gewalt forcieren
http://diestandard.at/?url=/?id=1196091157525
28. November 2007

[6] Skandalöse Kampagnen gegen Männergewalt
Sabine Beppler über falsch verstandenen Frauenschutz in Deutschland.
http://www.novo-magazin.de/45/novo4520.htm

Montag, 3. Dezember 2007

Zahl-reiche Aussagen

In den 16 Tagen gegen Gewalt gegen Frauen versucht man mit aller Gewalt mit gewaltigen Zahlen aufzuzeigen, wie gewaltig die Gewalt ist... [1]

Da „untermauert“ unsere Frauenministerin in Salzburg, daß es 80 Anrufe pro Tag bei der Frauenhelpline gibt [2]. Am selben Tag liest mann dann in einem anderen Medium, daß es 55 Anrufe pro Tag sind [3]. Über die Diskrepanz verwundert las ich den Helpline-Tätigkeitsbericht 2006 [4].

Da erfährt man weiter, daß die Hälfte Anrufsversuche sind, das heißt auch Mehrfachanrufe, um überhaupt durchzukommen. Nun gut also nur halb soviele Anrufe. Diese teilen sich aber auch in verschiedene Arten von Anrufen auf. Wenn man davon jene betrachtet, die unmittelbar mit Gewalt zu tun haben, sprechen wir von 2.488 Anrufen im Jahr [5]. Das sind jeden Tag 6,8 Anrufe betreffend Gewalt gesamt und jeden zweiten Tag ein Anruf wegen „akute Gewaltsituationen, Intervention“ und dabei ist nicht berücksichtigt, daß es auch Mehrfachanrufe gibt [6].

Nicht unerwähnt soll auch sein, daß 20% der Anrufe männlich sind [7]. Negativ zu erwähnen ist, daß es zumindest 2005 (2006 wird im Tätigkeitsbericht nicht ausgewiesen) 27% der Anrufe Beleidigungen, Beschimpfungen und Provokationen zum Inhalt hatten.

Die Zahlen sind erschreckend genug und man braucht sie nicht dramatisieren. Bei jenen, die alles kritiklos aus den Medien aufnehmen mag es sich mittelfristig auszahlen, aber bei jenen, die sich damit auseinandersetzen verlieren Politk und Medien an Glaubwürdigkeit. Und wenn die Kritischen es publizieren verliert man auch bei den Kritiklosen seinen Glaubwürdigkeit. Das kann nicht im Interesse jener sein, die ein Bewußtsein für ein Thema wecken wollen.

Und um es klarzustellen: Ich finde die Einrichtung einer anonymen Informationsstelle unbedingt notwendig. Nicht nur der Opfer wegen. Ich persönlich würde im Falle dessen, daß mir in meinem Umfeld ein Fall von Gewalt bekannt würde, eher hilflos sein (abgesehen eines kurzen Aufflackeren des Wunsches nach Selbstjustiz). Alleine für diesen Fall ist es gut zu wissen, daß es eine Stelle gibt, an der man Informationen bekommt um sich dem Problem richtig zu stellen.

Eines Tages vielleicht, um ein bisschen zu träumen, wird "Gender Mainstreaming" [8] wirklich war und es gibt eine Telefonhelpline gegen Gewalt für Männer. Ein bisschen um der Tatsache Rechnung zu tragen, daß mehr als zwei Drittel der Gewaltopfer Männer sind und daß im Bereich häuslicher Gewalt alles auf eine Parität der Geschlechter hinweist [9].

Anmerkungen

[1] siehe auch:
Kleine Zeitung mit großen Zahlen
http://dadila.blogspot.com/2007/11/kleine-zeitung-mit-groen-zahlen.html
Gewaltige Argumentationen
http://dadila.blogspot.com/2007/11/gewaltige-argumentationen.html

[2] „Bures: 80 Anrufe bei Frauen-Helpline pro Tag
Die Notwendigkeit des verstärkten Kampfes gegen Gewalt in der Familie untermauerte Familienministerin Bures mit aktuellen Zahlen:
● Die Frauen-Helpline gegen Männergewalt wird pro Tag zirka 80 Mal angerufen.“
Gewalt in der Familie wird verstärkt der Kampf angesagt[30.11.2007]
http://www.salzburg.at/themen/leben.html?nachrid=39832

[3] Große Werbeaktion für Frauenhelpline im Dezember "Verliebt, Verlobt, Verprügelt" - Frauenhelpline wird durchschnittlich 55 mal pro Tag angerufen
30. November 2007
http://diestandard.at/?url=/?id=1194863272253

[4] Tätigkeitsbericht der Helpline
http://www.haltdergewalt.at/frauenhelpline/Helpline_Taetigkeitsbereicht_2006.pdf

[5] „Unter den 7416 Anrufen verzeichnet die Frauenhelpline etwa 28%% (2109) Anrufe im Zusammenhang mit Gewalterfahrungen. Bei etwa 13% der Anrufe waren akute Gewaltsituationen, Intervention (174) oder schwere Krisen (838) der Grund für einen Anruf bei der Frauenhelpline. 205 Anrufe von Frauen wurden explizit zum Thema Stalking bzw. Psychoterror verzeichnet. 9 Anrufe von Mädchen und Frauen, die von Zwangsverheiratung betroffen waren, wandten sich ebenfalls an die Helpline“
S. 28 des Tätigkeitsberichtes 2006
http://www.haltdergewalt.at/frauenhelpline/Helpline_Taetigkeitsbereicht_2006.pdf

[6] „Unter den Anruferinnen befinden sich jährlich auch sogenannte Mehrfachanruferinnen, die von den Beraterinnen in unterschiedlichen Intervallen und über einen längeren Zeitraum hinweg begleitet und beraten werden.“
S. 29 des Tätigkeitsberichtes 2006
http://www.haltdergewalt.at/frauenhelpline/Helpline_Taetigkeitsbereicht_2006.pdf
„Mehrfachanruferinnen: Im Jahr 2004 wurden 57 Frauen in insgesamt 870 Gesprächen von den Beraterinnen der Frauenhelpline über einen längeren Zeitraum hinweg begleitet und beraten.“
http://www.haltdergewalt.at/frauenhelpline/2004/statistik.htm

[7] „20% Männer und vor allem männliche Jugendliche haben sich im vergangenen Jahr an die Frauenhelpline gewandt. Neben den männlichen Jugendlichen sind dies vor allem Personen aus dem Umfeld der Betroffenen, die sich Sorgen machen und sich Auskunft für ihre Arbeitskollegin, Schwester, Mutter oder Bekannte holen.“
S. 29 des Tätigkeitsberichtes 2006
http://www.haltdergewalt.at/frauenhelpline/Helpline_Taetigkeitsbereicht_2006.pdf

[8] „Gender Mainstreaming betrifft die politischen Konzepte im Allgemeinen und zielt darauf ab, dass bei der Planung politischer Strategien die Besonderheiten, Interessen und Wertvorstellungen beider Geschlechter berücksichtigt werden. Bei jedem politischen Ansatz ist zu hinterfragen, welche Auswirkungen die geplante bzw. realisierte Politik auf die Erreichung des Ziels der Gleichstellung von Frauen und Männern hat.“
http://www.frauen.bka.gv.at/site/5557/default.aspx

[9] „Wie bekannt sein dürfte, ergab die Pilotstudie "Gewalt gegen Männer", dass etwa jedem vierten der befragten Männer schon mindestens einmal ein Akt körperlicher Gewalt durch eine Lebenspartnerin widerfahren war. Da Studien, die sich mit Gewalt gegen Frauen beschäftigen, zu ähnlichen Größenordnungen kamen, liegt die Vermutung nahe, dass sich Frauen und Männer hinsichtlich der Ausübung von Gewalt gegen das jeweils andere Geschlecht in quantitativer Hinsicht nicht sonderlich voneinander unterscheiden.“
http://www.umweltjournal.de/fp/archiv/rezensionen/12980.php

Donnerstag, 29. November 2007

Tabus der Tabus

Manchmal lassen auch Medienberichte darauf hoffen, daß sich in der Behandlung von Tabus bei Tabu-Themen - in diesem Fall Gewalt gegen Kinder – etwas tut:

„Gewalt ist nicht nur männlich
28. November 2007 | 17:04 | Salzburger Nachrichten
Gewalt gegen Kinder in der Familie liegt nicht nur bei den Vätern. Die Mütter verfügen ebenso über ein großes Gewaltpotenzial und üben es auch aus, sagen Psychologen.“
http://tinyurl.com/yqtltr

Auf nach Antigua!

Bei uns feiert man die „Gender Tage“, die mit einem „Männertag“ begannen, an dem schon die Kinder lernen dürfen daß Buben Täter und Mädchen Opfer sind [1]. Ein Höhepunkt der „Gender Tage“ sind nun die 16 Tage „Gegen Gewalt gegen Frauen“ [2], an denen schon mal übertrieben wird [3].

Und während man bei uns sich mit dem Tätergeschlecht beschäftigt, geht man in Antigua das Problem Gewalt an [4]...

Anmerkungen:

[1] „‘Buben und Mädchen müssen von klein auf lernen, dass Gewalt ein schweres Unrecht ist. Dann sind Buben später weniger gefährdet, Täter zu werden. Und Mädchen sind später weniger gefährdet, Opfer zu werden - weil sie gelernt haben, Gewalt nicht zu tolerieren‘, so Bures.“ (anläßlich der Schulaktion am „Männertag“)
diestandard.at vom 02. November 2007
http://diestandard.at/?url=/?id=1193924071850

[2] Gewaltige Argumentationen
http://dadila.blogspot.com/2007/11/gewaltige-argumentationen.html

[3] Kleine Zeitung mit großen Zahlen
http://dadila.blogspot.com/2007/11/kleine-zeitung-mit-groen-zahlen.html

[4] Gefunden bei genderama:
http://genderama.blogspot.com/2007/11/antigua.html

„As the attention of the world is focussed on violence against women, it is unfortunate that Antigua and Barbuda continues to treat this issue so superficially.
For the most part, the cause is left to the Directorate of Gender Affairs, an agency that is notoriously under-funded, understaffed and under-supported.
Unfortunately, the issue of domestic violence in not gender based, and many times society fails to accept the fact that men are victims of abuse too.
One of the main problems with violence is that it is all too easy to label this a “women’s matter” and not recognise it as a societal crisis, which the entire society must work together to resolve.“
http://www.antiguasun.com/paper/?as=view&sun=281935077507132005&an=354520078811262007&ac=Opinion

Kleine Zeitung mit großen Zahlen

Wahrscheinlich um zu zeigen wie sehr man sich eines Tabuthemas annimmt übertreffen sich die Medien und die Politiker in Horrormeldungen über Gewalt gegen Frauen. Da kommt es schon mal vor, daß die Gewalt an Frauen als häufigste Todesursache genannt wird [1], was sich scheinbar von einer Untersuchung (wie seriös die ist, wird nicht vermittelt) in einer Provinz in Victoria/Australien ableiten lässt [2].

Aber auch andere Zahlen lassen aufhorchen. Da erfährt man in der Kleinen Zeitung, daß das Innenministerium eine offensichtlich geheime Kriminal-Statistik führt, die von 300.000 Fällen häuslicher Gewalt im Jahr weiss [3] und das, obwohl laut Statistik Austria [4] (inkl. einer Kriminal-Statistik des Innenministeriums [5], die aber eine andere sein muss, da man die erwähnten Zahlen nicht findet) etwas anderes erzählt. Wenn man sich die Vergleichszahlen aus dem Jahr 2005 anschaut zeigt sich Interessantes:

Es gab im Bereich „Strafbare Handlungen gegen Leib und Leben“ und „Strafbare Handlungen gegen die Freiheit“ insgesamt 100.827 Anzeigen. Aufgeklärt (und das bedeutet nicht automatisch Schuld) wurden davon 88.037. Verurteilt (also schuldig) wurden 13.512 Personen. Vergessen wir mal, daß 10% der Täter Frauen sind und zwei Drittel der Opfer Männer sonst kommen wir durcheinander.

Im Bereich „St.H. gegen die Sittlichkeit (201-221)“ in dem Vergewaltigung, Nötigung enthalten sind, gab es 3.632 Anzeigen, es wurden 2.676 Fälle geklärt und es gab 679 Verurteilungen [6].

Also kann es sich nur um eine maßlose Übertreibung handeln oder es gibt eine geheime Studie, die außer dem Innenministerium nur noch Frauenorganisationen zur Verfügung steht. Den Medien braucht sie nicht zur Verfügung zu stehen, da sich scheinbar Recherche eh nur mehr auf Abschreiben von Presseaussendungen und kreieren griffiger Überschriften beschränkt...

Anmerkungen:

[1] „Frauenministerin Barbara Pollastini sprach von einem "Massaker der Unschuldigen". Sie plant eine Kampagne, um weiblichen Opfern von Gewalt konkrete Hilfe zu garantieren. "Das Problem betrifft nicht nur Italien. Gewalt ist die häufigste Todesursache für Frauen zwischen 15 und 60 Jahren", so die Ministerin.“
01. November 2007
http://diestandard.at/?url=/?id=3062524

[2] „Australien: Gewalt häufigste Todesursache von Frauen Schon bisherige Studien haben gezeigt, dass Gewalt gegen Frauen ein weit verbreitetes Problem ist: Im australischen Bundesstaat Victoria hat eine Untersuchung gezeigt, dass Gewalt die häufigste Todesursache von Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter ist - häufiger als jeder andere Risikofaktor wie Bluthochdruck, Übergewicht oder Rauchen.“
science.ORF.at, 25.11.05
http://science.orf.at/science/news/142279

[3] „Die Bedrohung lauert selten im dunklen Park, sondern vielmehr im trauten Heim: Laut Kriminalitätsstatistik des Innenministeriums werden Frauen in Österreich rund 300.000 Mal pro Jahr Opfer von Gewalt innerhalb der Familie. "Die Täter sind zu 90 Prozent männlich und sind meist keine Unbekannten, sondern der Ehemann, ein Freund oder Verwandter", weiß Projektleiterin Christine Hirtl vom Frauengesundheitszentrum.“
27.11.2007
http://www.kleinezeitung.at/regionen/steiermark/graz/651810/index.do

[4] Statistik Austria: Kriminalität
http://www.statistik-austria.at/web_de/statistiken/soziales/kriminalitaet/index.html

[5] Statistik Austria: Anzeigenstatistik
http://www.bmi.gv.at/bmireader/documents/348.pdf

[6] Statistik Austria: Zahl der Verurteilungen
http://www.statistik-austria.at/web_de/static/verurteilungen_nach_deliktgruppen_und_strafen_2005_022495.pdf

Sonntag, 25. November 2007

Gewaltige Argumentationen

Heute ist der „weltweite Tag gegen Gewalt an Frauen“. Aber nicht nur dieser Tag, sondern auch die nächsten 16 Tage stehen unter dem Thema „Gewalt gegen Frauen“ [1]. Es ist richtig, auf die Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen, Bewußtsein zu schaffen. Dennoch bleibt ein schaler Beigeschmack.

In der gesamten Diskussion über dieses Thema gibt es nur männliche Täter. Und wenn wir auch beim Thema Frauen als Opfer bleiben ist es absurd, Mütter, die ihre Töchter (auch Frauen) töten, schlagen, vernachlässigen oder psychischer Gewalt aussetzen nicht zu sehen. Auch psychische Gewalt von Frauen an Frauen in Form von Mobbing oder Gewalt, vor allem gegen ältere und pflegebedürftige Frauen zu ignorieren ist eigentlich fahrlässig. Nicht zu vergessen die Mitschuld von Frauen, die Gewalt an Frauen und Mädchen zulassen und nicht zur Anzeige bringen. Wo ist hier die Bewußtseinsbildung?

Ein Teil des schalen Beigeschmackes ist aber auch die dummen, weil falschen Aussagen von Politikern (vor allem -Innen) und den daraus resultierenden Aussagen in den Medien. Da liest man die Aussagen: „Opfer von Gewalt fast immer weiblich" und „Frauen sind in bewaffneten Konflikten besonders betroffen“ von Außenministerin Ursula Plassnik [2]. Da kann mann nur empfehlen den vielzitierten WHO-Bericht [3] gegen Gewalt zu lesen, in dem zu lesen ist, daß zwei Drittel der Gewaltopfer Männer sind (und das ohne die Einbindung von Studien, die etwas über die Gewalt von Frauen gegen Männer aussagen [4][5]). Aber wahrscheinlich wurde nur die abstruse Äußerung übernommen, die angeblich von Fr. Clinton stammt: „Frauen sind Hauptopfer im Krieg. Frauen verlieren ihre Gatten, ihre Väter, ihr Söhne im Kampf."

Und wenn unsere Frauenministerin davon spricht, "das Ziel jeder modernen Gesellschaft muss es sein, Frauen vor jeder Form von Gewalt zu schützen. Frei von Gewalt zu leben ist ein Menschenrecht" kann mann nur empfehlen, daß sie sich die Menschenrechte durchliest (oder zumindest die Zusammenfassung bei Wikipedia [6]. Die Rechte der Frauen sind dieselben wie die der Männer und falls spezielle oder erweiterte Rechte nur für Frauen gelten, dann verstossen sie gegen den Gleichheitsgrundsatz der Menschenrechte.

Gelobt wird natürlich das Gewaltschutzgesetz und seine Verschärfung gefordert [7]. Da ist so manche Feministin schon einen Schritt weiter [8].

Zuletzt sei noch gesagt, daß es wünschenswert wäre, auch mal einen Tag „gegen Gewalt“ zu erleben, in der offen über Täter, Täterinnen und die Opfer gesprochen wird. Einfach um das Bewußtsein für den Begriff Gewalt und wie sich Gewalt ausdrückt zu schaffen. Das wäre mal was im Sinne der Menschenrechte. Es müssen nicht 16 Tage sein. Einer könnte reichen...

Anmerkungen:

[1] 16 Tage gegen Gewalt in Wien
„Der 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und gleichzeitig der Auftakt zu 16 Tagen gegen Gewalt an Frauen. In diesem Zeitraum kämpfen weltweit zahlreiche Institutionen und Organisationen für die Anerkennung von Frauenrechten als Menschenrechte.“
http://www.ceiberweiber.at/index.php?p=news&area=1&newsid=151

[2] Bures: "Frei von Gewalt zu leben ist ein Menschenrecht"
Plassnik: "Opfer von Gewalt fast immer weiblich"
24. November 2007
http://diestandard.at/?url=/?id=1194863273638

[3] http://www.who.int/violence_injury_prevention/violence/world_report/en/summary_ge.pdf

[4] Ärzte Zeitung, 05.07.2004
Männer werden mindestens ebenso oft Opfer von Gewalt wie Frauen
http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/07/05/123a0301.asp?cat=/medizin/maennerprobleme

[5] Psychiatr News August 3, 2007
Volume 42, Number 15, page 31
© 2007 American Psychiatric Association
Clinical & Research News: Men Shouldn't Be Overlooked as Victims of Partner Violence
Joan Arehart-Treichel
http://pn.psychiatryonline.org/cgi/content/full/42/15/31-a

[6] „Jeder Mensch hat Anspruch auf die hiermit garantierten Menschenrechte und Freiheiten, ohne irgendeine Unterscheidung, wie etwa nach Rasse, Farbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer und sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, nach Eigentum, Geburt oder sonstigen Umständen.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechte

[7] „Seit zehn Jahren habe Österreich ein Gewaltschutzgesetz, "das zu Recht international hoch anerkannt ist", so Bures. Trotzdem müsse man weitere Verbesserungen erreichen, sagt die Frauenministerin und verweist darauf, dass sie in Justizministerin Maria Berger "eine Verbündete im Kampf gegen Gewalt an Frauen und Kindern" habe. Konkret ist eine Ausweitung der einstweiligen Verfügung (gerichtliche Ausweisung des Täters aus der Wohnung) von drei auf sechs Monate geplant.“
http://diestandard.at/?url=/?id=1194863273638

[8] Massive Human Rights Abuses in the Name of Stopping Abuse
on Tuesday 20 November 2007
by Carey Roberts
http://www.ifeminists.net/e107_plugins/content/content.php?content.271

Donnerstag, 22. November 2007

Captain Awareness

Ein Comic-Link: Captain Awareness (1998). So klärte man 1998 über sexuelle Gewalt (am Campus) auf:
http://www.ep.tc/problems/21/index.html

Mittwoch, 14. November 2007

Interessantes "Gerechtigkeits"-Empfinden

Am 12. 11. 07 berichtet diestandard.at unter dem Titel: "Männer denken, sie kommen damit durch": „David Cameron, Chef der britischen Konservativen, forderte am Montag strengere Strafen bei Vergewaltigung, um den Trend der gesunkenen Verurteilungen entgegenzuwirken.“ [1]

Daß strengere Strafen für Vergewaltiger gefordert werden, ist ein Punkt über den ich hier gar nicht diskutieren will. Ob strengere Strafen zu mehr Verurteilungen führen klingt auch eher unwahrscheinlich. Die eigentliche Verwirrung entsteht eher durch die Formulierung, daß nur 15 von 1000 vergewaltigten Frauen Gerechtigkeit erfahren [2]. Das wären laut seiner Rechnung aber alle, also 100%, die eine Vergewaltigung anzeigen...

Dem widerspricht aber die Aussage im selben Artikel, dass nur 6% der Anzeigen auch in einer Verurteilung münden? Und das, wo es doch 1977 33% waren! Ob es durch ein gewachsenes Bewußtsein mehr Anzeige gibt, die sich dann nicht als Vergewaltigung herausstellen oder die Anzahl der Falschbeschuldigungen angestiegen ist, wie es in den meisten europäischen Ländern der Fall ist kommt gar nicht vor... [3]

Wahrscheinlich ist die ganze Aussage, immerhin bei einer Konferenz von Frauenorganisationen getroffen, aber sowieso nur politische Anbiederei. Oder eine schlecht recherchierte oder schlecht übersetzte Meldung. Oder beides...

Anmerkungen:

[1] „‘Männer denken, sie kommen damit durch‘
Britische Konservative für höhere Verurteilungsquote von Vergewaltigern, ‚kulturellen Wandel‘ und mehr Geld für Opfereinrichtungen“
http://diestandard.at/?id=1194863217127

[2] „Er präsentierte Zahlen, wonach eine von 20 Frauen Opfer einer Vergewaltigung wird, aber nur weniger als ein Viertel die Tat auch anzeigt. ‚Dies heißt insgesamt, dass nur 15 von 1000 vergewaltigten Frauen in Großbritannien Gerechtigkeit erfahren‘, so Cameron.“
http://diestandard.at/?id=1194863217127

[3] Beispiele:
http://tirol.orf.at/stories/181564
http://tirol.orf.at/stories/214483/
http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=4103&Alias=wzo&cob=284483
http://burgenland.orf.at/stories/211290/
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/36/141728/

Samstag, 10. November 2007

Gewalt(tät)ige Opfer?

Wenn von Gewalttätern gesprochen wird, scheinen zumindest laut Politik und öffentlicher Medien grundsätzlich nur Männer gemeint [1]. Im Gegensatz zu Männern gilt bei Frauen (soferne sie Täter sind) nicht nur die Unschuldsvermutung, sondern grundsätzlich auch die „Notwehr“-Vermutung [2] und da kommt es schon mal vor, dass man Frau entschuldigt oder zumindest anders behandelt.

Daß Einzelbeispiele nicht als Grundlage für Pauschalurteile dienen sollten, ist mir, im Gegensatz zu einer „femizentrischen“ Weltsicht bewusst und soll hier auch nicht so verstanden werden. Dennoch gabs in letzter Zeit so manches Beispiel, dass hoffentlich nicht nur mich den Kopf schütteln lässt.

Da müssen schon mal die Richter eingreifen, bevor eine Täterin freigesprochen wird [3]. Eine Wiederholungstäterin bleibt auf freien Fuss [4] und eine weitere Messerstecherin wird mit 720 € bestraft [5] ...

Anmerkungen:

[1] „Die aktuellen Projekte zur Bekämpfung häuslicher Gewalt kennen trotz vordergründig geschlechtsneutraler Bestimmungen nur Männer als Täter und Frauen als Opfer. Sie sehen mehr Kontrolle oder Strafe nur für Männer vor und mehr Hilfe und Schutz nur für Frauen.“
Prof. Dr. Dr. Michael Bock
Lehrstuhl für Kriminologie, Jugendstrafrecht, Strafvollzug und Strafrecht an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
http://www.umweltjournal.de/fp/archiv/AFA_familienrecht/12949.php

[2] SPIEGEL ONLINE - 21. Oktober 2007, 10:56
VOM OPFER ZUR TÄTERIN
Wenn Frauen morden
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,511094,00.html

[3] 27.09.2007
„Prozess um Mord an Lavanttaler beginnt von vorn
Wienerin tötete im März ihren Lebensgefährten. Laienrichter sprachen die Frau frei. Wegen Irrtums der Geschworenen wurde das Urteil ausgesetzt.“
http://www.kleine.at/nachrichten/chronik/580712/index.do

[4] 06.11.2007
„Lebensgefährtin unter Verdacht
Villacher mit Küchenmesser niedergestochen
Ein gefährliches Leben führen die Lebensgefährten einer Villacherin: Im Vorjahr wurde ein Mann durch einen Bauchstich schwer verletzt, in der Nacht auf Dienstag dürfte die Frau einen weiteren Freund mit einem Küchenmesser niedergestochen haben.“
http://kaernten.orf.at/stories/233559/

[5] 8. 11. 2007
„Die Geschworenen haben gesprochen“
http://www.aktenvermerk.at/artikel/die_geschworenen_haben_gesprochen/

Montag, 29. Oktober 2007

It's time to tell truth about domestic violence

Dass häusliche Gewalt vom Feminismus thematisiert wurde steht ausser Frage. Dass Gewalt, laut Feminismus und der daraus entwickelten Frauenpolitik aber nur ein Tätergeschlecht kennt, wurde in diversen Studien [1] bereits widerlegt. In die Öffentlichkeit gelangen diese Erkenntnisse so gut wie nie. Wenn es veröffentlicht wird, dann nicht in Österreich...

„It's time to tell truth about domestic violence
By Mark Mahnkey
October is Domestic Violence Awareness Month. The month is designed to increase awareness of how to make our homes safe from partner violence. So what is the truth about intimate partner aggression? Nearly 200 scientific studies point to one simple conclusion: Women are at least as likely as men to engage in partner aggression.“
Weiterlesen kann man hier:
http://www.heraldnet.com/article/20071027/OPINION03/710270016

Gefunden auf Arne Hoffmanns Blog genderama.blogspot.com:
http://genderama.blogspot.com/2007/10/its-time-to-tell-truth.html

Anmerkungen:
[1] Eine Liste der Studien:
http://www.csulb.edu/~mfiebert/assault.htm
und eine Pilot Studie des deutschen Familienministeriums:
http://www.familien-wegweiser.de/bmfsfj/generator/Kategorien/Forschungsnetz/forschungsberichte,did=20558.html

Weitere Artikel zum Nachlesen:
http://www.umweltjournal.de/fp/archiv/rezensionen/12980.php
http://www.umweltjournal.de/fp/archiv/AFA_familienrecht/12949.php
http://www.maennerberatung.de/haeusliche-gewalt.htm
http://www.welt.de/print-welt/article342304/Jetzt_leiden_sie_wieder.html
http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/07/05/123a0301.asp?cat=/medizin/maennerprobleme

Freitag, 12. Oktober 2007

Hamster Opfer häuslicher Gewalt

Keine Angst! Es wird ihnen Schutz gewährt, zumindest in Kalifornien unter Schwarzenegger. In Kalifornien wurde jetzt ein Gesetz zum Schutz von Haustieren bei häuslicher Gewalt unterzeichnet. Glenn Sacks berichtet in seinem Blog.

"Pets are too often the silent victims of domestic violence. They cannot fight back, and they are presently afforded no protection under our current legal system.” (Connecticut Governor M. Jodi Rell)

„Restraining orders boot men out of their homes, cut them off from their children and forbid them many routine behaviors. Men are being arrested for violating their orders by such acts as: returning their children’s phone calls; going to their children’s school or athletic events; sending their kids birthday cards; or accidentally running into them at the park or the mall. Under SB 353, men will be arrested if they have contact with their dogs or cats!“

Und bevor Sie lachen, schauen Sie sich ein Opfer an: http://youtube.com/watch?v=hM3jzlyNIpc

Sonntag, 7. Oktober 2007

Gegen Gewalt

Unser(1) Bundesminister(2) Erwin Buchinger hat im Sozial Ministerium die Vernissage einer Ausstellung von „White Ribbon“ eröffnet (3). Die Frage lautet jetzt nicht, ob die Darstellung von Kampfsportlern (also Menschen, die aus persönlichem Ehrgeiz oder gegen Geld Gewalt trainieren) in Angriffsposen (lt. dem Blog des Hrn. BM Antigewaltbilder (4)) für das Anliegen wirklich sinnvoll ist.

Mir geht es um das einseitige Anliegen bzw. die damit verbundene Stigmatisierung von Männern als Täter (5)(„Gewalt ist männlich“, „nur Frauen sind die Opfer“, etc.). Und um das sogenannte Tabuthema von „männlicher Gewalt“. Laut Definition (6) kann man das Thema „Mann als Täter“ nach jahrzehntelanger öffentlicher Diskussion und darauf folgender Gesetze schwerlich als Tabuthema bezeichnen.

Wenn es Tabuthemen im Bereich Gewalt gibt, dann sind es Themen (7) wie:
- Männer als Gewaltopfer (unabhängig des Tätergeschlechtes), denn zwei Drittel aller Gewaltopfer sind Männer (und das hat nichts mit der subjektiven Gewaltwahrnehmnung zu tun, sondern läßt sich mit Kriminalitätsstatistiken nachweisen).
- Frauen als Täterinnen: in der Beziehung (Studien gehen von einer Ausgewogenheit der Geschlechter aus, siehe auch 7), Gewalt gegen Kinder (Tötung Neugeborener wird fast ausschließlich von Frauen begangen, im Alter zwischen 1 und 5 Jahren herrscht Gleichstellung, siehe 7,8), Gewalt gegen ältere Menschen und Pflegebedürftige (9)
- der Gewaltbegriff an und für sich (10): Gewalt wird meistens aus Sicht des „Endeffektes der Gewalt“ gesehen mit einer klaren Trennung in Täter und Opfer und nicht wie die Gewaltforschung zeigt, als einen Prozess von Interaktion (Gewaltspirale), in dem Opfer und Täter eine Rolle spielen. Und damit meine ich nicht, dass das Opfer an der Gewalt schuld ist, aber mitverantwortlich an der Gewaltentwicklung.

Es gibt natürlich noch weitere Themen im Bereich Gewalt, wie z.B. Selbstmord, (die Gewalt gegen sich selbst) bei dem zwar die Täter überwiegend männlich sind, aber logischerweise auch die Opfer...

Dass der Feminismus die „Frau als Opfer“ in den Mittelpunkt stellt, ist in seiner Ideologie begründet und somit auch berechtigt, aber als Aspekt innerhalb eines Diskurses über Gewalt, nicht als „einzige Wahrheit“ dieses Diskurses. Die Politik bzw. öffentliche Organisationen und daraus folgend die öffentliche Meinung sollten sich dem Thema nicht nur in Teilaspekten, sondern in seiner Breite und Komplexität widmen (und auch veröffentlichen). Wahrscheinlich würden dann mehr Männer für den Begriff Gewalt sensibilisiert werden, wenn sie sich nicht nur als ubiquitäre Täter wiederfinden, sondern auch als Opfer.

Im Rahmen einer Gleichstellungspolitik, die die Bedürfnisse und Anforderungen beider Geschlechter berücksichtigt, wäre dies vielleicht ein Schritt vorwärts? Aber Halt! Wie ich in einem Kommentar des Hrn. Ministers lese, glaubt er noch nicht wirklich an eine Gleichstellungspolitik (11). Nun gut. Dann als Vertreter der „Männerpolitische Grundsatzabteilung“ in seinem Ministerium? Geht wahrscheinlich auch nicht. Wie ich dem gleichen Kommentar entnehme, ist ja „Männerpolitik ein Teil der Frauenpolitik“ (12).

Tja. Dann warte ich halt, bis der Feminismus und die Frauenpolitik die „Frau als Täterin“ entdeckt.
Bis dahin trage ich eine halbe weisse Schleife oder eine andere Farbe (die gegen jegliche Gewalt).
Obwohl die richtige Farbe zu finden ist auch nicht mehr so leicht (13)!

Anmerkungen
(1) „Unser“ ist nicht parteipolitisch betrachtet, aber er ist „unser“ gewählter Volksvertreter...

(2) Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz in dem es auch eine „Männerpolitische Grundsatzabteilung“ gibt.
Bundesministerium:
http://www.bmsk.gv.at/
Männerpolitische Grundsatzabteilung:
http://www.bmsk.gv.at/cms/site/liste.html?channel=CH0132

(3) „Zurück im Sozialministerium eröffne ich im Foyer des Hauses um 17.00 Uhr die Vernissage "Prävention Männergewalt" mit bekannten und neuen ("Meine Fäuste fliegen nur im Ring") Antigewaltbildern von White Ribbon. Ich betone dabei, dass Hilfe für die Opfer männlicher Gewalt – vor allem für Frauen und Kinder – im Vordergrund stünde, jedoch auch die Präventionsarbeit bei den Männern selbst verstärkt werden müsse.“
http://www.erwin-buchinger.at/cms/buchinger/blog_einzel.html?dokument=CMS1190973061492

(4) http://www.erwin-buchinger.at/cms/buchinger/attachments/8/9/7/CH0764/CMS1190973061492/boxer_300dpi-kopie.jpg

(5) „Starke Männer brauchen keine Gewalt
90 Prozent aller Gewalttaten werden von Männern verübt.“
http://vorarlberg.orf.at/stories/226735/

(6) „Als ‚Tabuthema‘ wird ein Thema bezeichnet, das nicht oder nur eingeschränkt öffentlich thematisiert wird. Oft handelt es sich dabei um Gebiete, die wunde Punkte einer Gesellschaft berühren.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Tabuthema Stand 06.10.2007

(7) Linksliste zu den Themen:
Häusliche Gewalt ist weiblich
http://www.novo-magazin.de/45/novo4522.htm
Das falsche Tabu
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/675399/
Häusliche Gewalt - Die Wahrheit dazu
http://www.umweltjournal.de/fp/archiv/AFA_familienrecht/12949.php
Häusliche Gewalt
http://www.maennerberatung.de/haeusliche-gewalt.htm
Jetzt leiden sie wieder
http://www.welt.de/print-welt/article342304/Jetzt_leiden_sie_wieder.html
Männer werden mindestens ebenso oft Opfer von Gewalt wie Frauen
http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/07/05/123a0301.asp?cat=/medizin/maennerprobleme
Gewalt ist nicht (nur) männlich
http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/20419/

(8) Gewalt gegen Kinder:
Studie von UNICEF: Gewalt gegen Kinder
http://www.unicef-irc.org/publications/pdf/repcard5e.pdf
Internationale Berichte, hier Österreich
http://www.endcorporalpunishment.org/pages/progress/reports/austria.html#Prevalence
Tötungshandlungen im familiären Umfeld
http://132.199.136.23/download/lehre/ss06/32035/toetung.pdf

(9) Gewalt gegen ältere Menschen und Pflegebedürftige (bei den Links gibt es zwar keine Zahlen nach Geschlechtern, aber den Hinweis das die Pflegenden nahezu ausschließlich Frauen sind)
Gewalt gegen alte Menschen
http://idw-online.de/pages/de/news227963
Studie der Uni Frankfurt
http://www.muk.uni-frankfurt.de/org/ltg/admin/muk/Publikationen/FFFM/dok/2007/2007-02/111-114-zenz.pdf

(10) Gewalt; Begriffliche Überlegungen und die Bewertung von Handlungen
http://them.polylog.org/5/fss-de.htm

(11) Kommentar von Sozialminister Erwin Buchinger über sein Männerbild (auf ceiberweiber.at)
“Langfristig hoffe ich persönlich allerdings auf eine Verschiebung der derzeitigen Diskussion um Frauen- oder Männerpolitik hin zu einer Gleichstellungspolitik.„
http://www.ceiberweiber.at/index.php?type=review&area=1&p=articles&id=629

(12) Kommentar von Sozialminister Erwin Buchinger über sein Männerbild (auf ceiberweiber.at)
„Als neuer Mann, halte ich es auch für notwendig, Männerpolitik als Teil der Frauenpolitik anzugehen und deshalb einen regen Austausch mit dem Frauenministerium sowie mit Frauenvereinen und –organisationen zu pflegen.„
http://www.ceiberweiber.at/index.php?type=review&area=1&p=articles&id=629

(13) http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_awareness_ribbons
http://www.abowforallseasons.com/catalog/item/3794619/3605905.htm