Mittwoch, 21. November 2007

Diskriminierung ist Diskriminierung ist Diskriminierung

Alt-Bundeskanzler Schüssel spricht von der Möglichkeit von Teilpensionen für Frauen [1]. Eine Möglichkeit, die es für Männer gibt, auch für Frauen einzuführen.

Zur Pension ein paar Fakten:

Das Pensionsalter von Frauen liegt um 5 Jahre unter dem der Männer. Die Lebenserwartung der Frauen um 5,6 Jahre über der der Männer [2].

Wer aber auf die Idee kommen könnte, daß hier eine Benachteiligung der Männer vorliegt, täuscht sich gewaltig. Es ist zumindest laut unserer Frauenministerien Bures ganz anders:

„‘Das verfassungsrechtlich verankerte unterschiedliche Pensionsantrittsalter von Frauen und Männern ist nichts anderes als der Ausdruck für die leider noch immer vorherrschende Diskriminierung der Frauen in vielen Bereichen der Gesellschaft‘, so Bures, die empört darüber ist, dass der ÖVP-Klubobmann darüber ‚kein Sterbenswörtchen‘ verloren hat.“ [3]

Andere Sicht aus der Expertenecke [4].

Wer mehr über die Diskriminierung von Frauen beim österreichischen Pensionsrecht erfahren will, kann auch mal beim Thema Schwerarbeiterregelung nachschauen [5].

Anmerkungen:

[1] Schüssel bedauert frühes Frauenantrittsalter
"Da wird vielen Frauen nichts Gutes getan" - Regt Teilpension mit Arbeitsmöglichkeit an
http://derstandard.at/?url=/?id=3120243

[2] „Die Lebenserwartung bei der Geburt stieg seit dem Jahr 1981 um 6,3 (Frauen) bzw. 7,8 (Männer) Jahre und liegt für Frauen nun bereits bei 82,7 für Männer bei 77,1 Jahren.“
http://www.statistik-austria.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/sterbefaelle/index.html

[3] „Bures zu Schüssel-Bedauern: ‚Mit mir nicht‘
Frauenministerin bekräftigt verfassungsrechtlich verankertes unterschiedliches Pensionsantrittsalter von Frauen und Männern“
http://diestandard.at/?url=/?id=1194863256779

[4] „Experte: Frauen sollen länger arbeiten
‚Ich habe noch kein einziges vernünftiges Argument gegen eine Anhebung des Frauen-Pensionsalters gehört.‘ So begründet Sozialexperte Bernd Marin seinen Vorstoß für eine Angleichung des Pensionsantrittsalters von Männern und Frauen. Dies solle so bald wie möglich erfolgen. Vor allem der Kampf gegen Frauen- und Altersdiskriminierung sowie die höhere Lebenserwartung der Frauen, die automatisch Pensionen von den kurzlebigeren Männern zu den Frauen hin umverteilt (‘und das ist gut so‘) spricht laut Marin dafür, das Pensionsalter anzupassen.“
http://www.diepresse.com/home/politik/innenpolitik/344845/index.do

[5] „Schwer arbeitende Frauen“
„Auffällig erscheint dabei, dass diverse Tätigkeiten nur dann als Schwerarbeit gewertet werden, wenn sie von Frauen erledigt werden: Steinmetzin, Polsterin oder Möbeltischlerin gelten als Schwerarbeiterinnen, ihre männlichen Pendants aber nicht. Briefträgerinnen “mit überwiegender Gehleistung” sind Schwerarbeiterinnen, Briefträger nicht. Ebenso: Köchin, Kellnerin, Küchengehilfin, Bäckerin, Getreidemüllerin, Raumpflegerin ("sofern nicht ausschließlich Büro"), Physiotherapeutin, Masseurin oder Rauchfangkehrerin.“
http://www.aktenvermerk.at/artikel/schwer_arbeitende_frauen/

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