Mittwoch, 6. Juli 2011

Konsumentscheidungen und Frauen

Immer wieder stosse ich auf Studien zum Thema Konsum- bzw. Kaufentscheidungen von Frauen [1] [2]. Im Zentrum stehen vor allem die Aussagen "Mehr als 80 Prozent aller Konsumentscheidungen liegen in weiblicher Hand" und vor allem die Forderung man solle sich dementsprechend mehr auf diese Zielgruppe konzentrieren.

Zum guten Glück gibt es paar Zahlen (zumindest in der Nielsen Grafik im Handelsblatt Artikel [1]). Ich gehe davon aus, dass die fertige Studie mehr differenzierte Angaben enthält...

Nun aufgrund dieser Zahlen lässt sich schnell errechnen, dass im Durchschnitt die Frauen (damit sind in diesem Fall alle Frauen gemeint, die sowohl ihre Entscheidung allein, als auch in Verbindung mit dem Partner treffen) für 79,22% der Entscheidungen verantwortlich sind. Diese Zahl kann aber nicht wirklich für die Forderung nach mehr "Frauen"-Marketing sein, denn wie man auf Basis dieser Zahlen auch ausrechnen kann, treffen die Männer (allein + Partner) 78,78% aller Kaufentscheidungen, also geringfügig weniger.

Wenn man sich die Zahlen genauer anschaut, erkennt man aber, dass Frauen offensichtlich deutlich weniger zur Kaufentscheidung bei technikorientierten Ausgaben beitragen als Männer. Beim Autokauf z.B. 94% zu 55%. Als Marketer kann ich nur sagen, man sollte seine Kernzielgruppe (also jene, die meine Hauptkäufer sind) ansprechen und nicht die statistisch ideologische Zielgruppe.

Zahlen: Jeweils Geschlecht (allein + gemeinsame Entscheidung)

 Zahlen: Jeweils Geschlecht (allein Entscheidung)


Aber vielleicht sollte man auch Idee des Gendermarketing konsequent für beide Geschlechter äh Gender durchziehen. Wir haben dann eigene Produkte und Werbung für Männer und für Frauen. Die Mittelmass-Rechnung bestimmt das Marketing. Es gibt kleine, handliche Autos für die gestresste Frau (siehe den Handelsblatt Artikel) und komplexe Medikamente und Archaisches für die Kindererziehung.

Neben dem Marketing und der Produktentwicklung kümmert sich die Politik um den Rest: dass Frauen genauso viel arbeiten und lange Wege zur Arbeit zurücklegen müssen (hilft dem Autoverkauf) und Männer 50% der Erziehung zuerkannt bekommen (hilft der Kinderbetreuung). Bei den Medikamenten wird sich dank Ritalin bald eine Ausgewogenheit einstellen...

Anmerkungen

[1] "Die Kaufkraft der Frauen"
auf handelsblatt.com vom 3.7.2011

[2] "Warum Männer nicht nur Autos mögen und pink für Frauen nicht alles ist"
auf koeln-bonn.business-on.de vom 8.9.2009

2 Kommentare:

Manifold hat gesagt…

Danke für die Berichtigung dieser feministischen Phrase. Ich werde den Link zu deinem Beitrag in meinem kommenden Artikel einfügen.

Maskulistische Grüsse,
Manifold

the,fart hat gesagt…

@ manifold: Danke, Bitte aber auf das auch aktueller Blog verlinken: http://dadila.at/2011/07/06/konsumentscheidungen-und-frauen/