Zahlenspiele

Mit Zahlen zu spielen (um „interessante“ Ergebniss zu bekommen) findet sich immer wieder. Zum Beispiel heute im „dieStandard“(1). Der Titel der Story muss natürlich „Deutsche Alleinerzieherinnen häufig hoch verschuldet“ und nicht „Deutsche Single Männer häufig hoch verschuldet“ lauten. Nun gut, frau hat gesucht, wo Frauen besonders betroffen sind. Aber frau hat sich offenbar die Studie(2) nicht genau angeschaut oder nachgerechnet, sonst müsste frau feststellen, dass Alleinerziehende Väter (0,44%) zu 1,8% betroffen sind. Also ziemlich gleich überroportional wie Frauen - wenn manns genau betrachtet.

Aber ich spiele auch gerne mit Zahlen, besonders wenn ich „aussagekräftige“ Studien bzw. Pressemeldungen darüber bekomme. Geschlechterspezifische Studien sind oftmals eine nicht uninteressante Quelle der Heiterkeit wie eine Studie über IT-Angestellte(3).
Wir erfahren, dass 44% aller männlichen IT-Angestellten geküsst haben im Gegensatz zu 34% der weiblichen IT-Angestellten.

Das bedeutet bei einem Verhältnis von 50:50 der Geschlechter kommen auf jede Frau 1,2941 Männer.
Oder wenn jede Frau nur einen Mann küsst, dann sind 10% der Männer im IT-Bereich homosexuell.
Wenn das Verhältnis Mann:Frau im IT-Bereich aber 75:25 ist (habe gehört, das soll vorkommen), dann kommt auf jede Frau 3,8824 Männer oder aber es gibt (jede Frau küsst nur einen Mann) 24,5% homosexuelle männliche IT-Angestellte.

Zahlen sind schön. Und spielen damit erfreut Mann und Frau.

Anmerkungen:
(1) „Zwar waren deutlich mehr allein lebende Männer als Frauen auf die Hilfe der Schuldnerberatung angewiesen, doch Alleinerzieherinnen sind überproportional betroffen: Sie machten 14 Prozent aller überschuldeten Privatpersonen aus, während ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung über 18 Jahren nur drei Prozent beträgt.“
http://diestandard.at/?url=/?id=3060960

(2) http://tinyurl.com/3da5cm

(3) http://derstandard.at/?url=/?id=3055873
http://tinyurl.com/3crpka